Caryophyllus Hortensis

[249] Caryophyllus Hortensis.

Caryophyllus domesticus, Matth.

Betonica altilis coronaria, Fuch.

Tunica, Fuch.

Cantabrica, Tur.

Garyophyllæa, Trag.

Vetonica altilis, Dod. Gal.

Coronaria, Gesn. Hor.

Viola flammea Scaligero, Ges. Hor.

Herba tunica quibusdam.

Flos garyophyllorum, Lon.

frantzösisch, Oeillet.

teutsch, Näglein, Nelcken, Gärtennäglein, Gartennelcken.

Ist ein Gewächs, das aus seiner Wurtzel lange, schmale, hart und dicke Blätter stöst. Zwischen denenselben erheben sich ein Hauffen Stengel, von unterschiedener Grösse, die sind rund und hart, dichte,[249] tragen auf ihren Spitzen lange Blumen, die aus vielen Blättern bestehen, welche gar schön sind und in die Runde geordnet, unten schmal und oben breit, von lieblichen Geschmack, stehen in einem Kelche, welcher ein cylinderförmiges oder lang und rundes, häutigtes Röhrlein ist, daraus sich der Pistillus erhehebet, der hernach zu einer langrunden Frucht wird, die voller platter und als wie kleine Blätter gestalter Samen steckt. Die Blumen sehen roth oder weiß, oder purpurfarben, oder sie sind marhriret und mit allerley Farben bunt gescheckt, fallen gar angenehme ins Gesichte, und haben einen würtzhaften Geruch, dem Geruche der Würtznägelein nicht gar ungleich. Dieses Gewächse wird in den Gärten gebauet, und es giebt dessen sehr vielerley Arten. Zur Artzney wird seine Blume gebrauchet, und dazu die einfache eher, als die gefüllte genommen; unter den einfachen und holen aber die hochrothe, wol und starck riechende erkieset. Sie führet viel gar kräftiges Oel, Sal essentiale und volatile.

Sie stärcket das Hertz und das Haupt, ist gut wider das schwere Gebrechen, Lähmung der Glieder und den Schwindel, widerstehet dem Gift, und befördert die unvermerckliche Ausdünstung.

Die Nelcke wird darum Caryophyllus genennet, dieweil sie einen Würtznäglein Geruch hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 249-250.
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