Cedrus

Cedrus Libani.
Cedrus Libani.

[264] Cedrus.

Cedrus, Tabern. Icon.

Cedrus magna, sive Libani conifera, J.B.

Cedrus conifera, foliis Laricis, C.B.

Larix orientalis fructu rotundiore obtuso, Pit. Tournef.

frantzösisch, Cedre du Liban.

teutsch, Cedern von Libanon.

Ist eine Gattung des Lerchenbaumes, oder ein überaus grosser, starcker Baum, gerade und wie eine Pyramide in die Höhe geschossen. Seine Rinde ist dicht, sein Holtz sehr hart und schier gantz unverweslich. Seine Blätser sind klein, schmal und grün, stehen Büschleinweise längs an den Zweigen, kommen im Frühjahre heraus, und fallen zu Anfang des Winters wieder ab. Seine Blüten bringen Kätzlein, die lassen aber keine Frucht nach sich; sondern die Früchte wachsen besonders an andern Orten eben desselben Stammes, und sehen wie die Fichten oder Pinienzapfen aus. Unter ihren Schupen haben sie die Samen, wie Blätter gestalt. Dieser Baum wächst auf den Bergen, z.E. auf dem Gebürge Libanon. Er wird für einen unter den ältesten und grösten Bäumen auf der Welt gehalten. Bey grosser Hitze in dem Sommer, rinnet von demselben, ohne daß darein geschnitten worden,[264] ein klares, und durchsichtiges, weisses Hartz, das wird zu harten Körnern, wie der Mastix. Lateinisch wird es Cedria, frantzösisch Gomme de Cedre und Manne mastichine, teutsch, Cedernhartz, auch Cederngummi, genennet.

Wann nichts mehr aus dem Baume laufft, so reissen sie ihn, da tröpfelt alsdann ein fließiges Hartz heraus, welches harte wird, indem es den Baum lang herunter rinnet: und dieses heisset Resina Cedri, Cedernhartz. Es ist schön, durchsichtig, gelb, leicht zu zerreiben, und riechet gut. Wir bekommen diese Cederngummi und Hartze in Franckreich gar selten zu sehen.

Das Cedernholtz wird zu sauberer Tischlerarbeit gebrauchet. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es treibet den Schweiß, wann es gepülvert, oder abgesotten gebrauchet wird.

Cedria wird nicht gar recht Cederngummi genañt, indem es das reineste Hartz des Baumes ist. Es digeriret, erweichet, reiniget, heilet und stärcket.

Cedrus kommt von κέω, uro, ich brenne, her, dieweil die Cedernzweige, welche voller Hartz stecken, als wie die Fackeln, damit man bey der Nacht zu leuchten pflegt, verbrennet werden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 264-265.
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