Cedrus Baccifera

Cedrus Baccifera seu Oxÿcedrus.
Cedrus Baccifera seu Oxÿcedrus.

[265] Cedrus Baccifera.

Cedrus baccifera, C.B.

Cedrus minor, Dod.

frantzösisch, petit Cédre, oder Oxycédre.

teutsch, die kleine Ceder. Ist ein Baum, dessen es drey Sorten giebt.

Die erste heisset

Cedrus Lycia, retusa Bellonio dicta, J.B.

Cedrus solio Cupressi major, fructu flavescente, C.B. Pit. Tournef.

Cedrus Phœnicia, Plinii.

Cedrus Lycia, Matth. Gesn.

Oxycedrus Lycia, Dod. Ger.

Oxycedrus folio Cupressi, aut Sabina major, Monspel. Lob.

Cedrus minor, Cord. Portæ.

Cedrus pumila foliis obtusis & Phœnicia, Belli.

Juniperus major, seu Cupressus sylvestris, Dioscorid.

Dessen Stamm und Aeste sind krumm und knortzig. Sein Holtz ist röthlicht, und hat einen solchen Geruch, wie das Cypressenholtz. Die Blätter sind schmal und spitzig, weit härter als am Wachholder und auch stachlichter, sehen immer grün, und denen an Cypressen ähnlich. Seine Kätzlein bestehen aus einem Hauffen kleinen Schupen, unter denen sich einige kleine Beutlein, mit Staube angefüllt, befinden. Die Früchte wachsen an eben demselbigen Stamme, iedoch an besondern Orten: und sind Beeren, die sich gelb färben, wann sie zeitig werden, in etwas fleischig und wohlriechend,[265] eines annehmlichen Geschmacks; iedwede beschliesset insgemein drey kleine, beinharte Kernlein, die an der einen Seite, oder auf dem Rücken rund erhaben, an den andern Seiten aber platt sind: ein iedes beschleust ein länglichtes Samenkörnlein. In warmen Landen dringet aus dem Stamme dieses Baumes ein Gummi, welches Vernix, Verniß, genennet wird.

Die andere Sorte heist

Cedrus folio Cupressi media majoribus baccis, C.B. Pit. Tournef.

Cedrus Lycia, Bellon.

Cedrus minor altera, Dioscor.

Cedrus Phœnicea altera, Plinii & Theophrasti, vel prima, Lob. Icon.

Thuia Massiliensium, Lugd.

Ist von der ersten nur darinn unterschieden, daß er viel niedriger ist, und viel dickere oder grössere Beeren bringet.

Die dritte heist

Cedrus Hispanica procerior, fructu maximo, Pit. Tournef.

Die ist die höchste unter allen, und ihre Beeren sind viel grösser und schwartz.

Diese Cedern wachsen in Italien, in Spanien, in Provence und Languedoc; sie bleiben beständig grün. Sie führen viel Oel.

Ihre Blätter dienen für den Magen, sind gut die Winde und Blehungen auszutreiben, die Dauung zu befördern, sind desgleichen für die Colic, so von Blehungen entstanden, dienlich. Man zerkauet ein oder etliche kleine Stück, und kan sie auch abgesotten brauchen.

Das Holtz erreget den Schweiß, wann es abgesotten gebrauchet wird.

Die Früchte Cedrides, Cedernüsse, genennet, dienen den Magen zu stärcken, und die Verdauung zu befördern.

Oxycedrus kommt, von ὀξὺς, acutus, scharff, spitzig und κεδρος, Cedrus, eine Ceder, als ob man wolte sprechen, eine Ceder mit scharffen, spitzigen Blättern.

Aus dem Cedernholtz wird auf gewöhnliche Weise, durch die Retorte, ein schwartzes Oel gezogen, welches für das wahrhafte Oleum Cade, Huile de Cade, gehalten wird. Doch dem sey wie ihm will, es ist zum wenigsten für die weissen schupichten Flechten und für die Krätze gut, auch zu der Taubheit und Mutterbeschwerung. Es kan innerlich und äusserlich gebrauchet werden.

Die dosis sind zwey Tropfen bis auf sechs.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 265-266.
Lizenz:
Faksimiles:
265 | 266
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika