Crithmum

[364] Crithmum.

Crithmum, frantzösisch, Bacile und Fenouil marin, teutsch, Meerfenchel, Meerpeterlein, Bacillen, ist ein Gewächse, dessen es zwey Sorten giebet, eine grosse, und eine kleine.

Die erste heisset

Crithmum, sive Foeniculum marinum majus, odore Apii, C.B. Pit. Tournef.

Crithmum, sive Foeniculum marinum grandius, cui succus luteus, J.B. Raji Hist.

Crithmum Siculum, Baticulæ alterum genus ex Sicilia, Cæsalp. Bocconi.

Crithmum marinum majus, Park.

teutsch, Meerfenchel, Meerpeterlein.

Sie treibet anderthalben Fuß lange Stengel, die sind ästig, dick und holtzig, liegen insgemeine auf dem Boden, bisweilen aber stehen sie gerade in die Höhe. Die Blätter sind gar schmal und gantz zarte zerschnitten, vest und fleischig, immer in drey Theil zerspalten, riechen wie Eppich, und schmecken häßlich. Die Blüten wachsen als Umbellen, und bestehen aus fünff weissen Blätterlein in Rosenform. Wann dieselbigen vergangen, so erscheinen die Samen, deren allezeit zwey und zwey beysammen hencken, die sind platt, auf dem Rücken gestreiffet, und weiß, von gutem Geruch und scharffen Geschmack. Die Wurtzel ist lang, dick und holtzig, mit Seitenwurtzeln versehen und weiß. Dieses Kraut wächst an steinigen und an der See gelegenen Orten, in Sicilien. Der Sage nach, soll aus den Stengeln, wann sie in ihrer besten Kraft sind und geritzet werden, ein milchweisser Saft tringen, daraus bräunlichte Tropfen werden.

Die andere heisset

Crithmum, Ang. & Herba S. Petri, Dod. Gal.

Crithmus, vulgo Creta, seu Salsa marina, Ges. App.

Crithmum primum, Matth.

Creta marina, Lon.

[364] Baticula, sive parva Batis, Cæs.

Chrithmum marinum, Dod.

Crithmum multis, sive Foeniculum marinum, J.B.

Crithmum, sive Foeniculum maritimum minus, C.B. Pit. Tournef.

Crethamum marimum, Cord. Hist.

Fœniculum marinum, sive Empetrum, Adv.

Calcifraga, Lob.

Batis, Gesn. Hort.

frantzösisch, Perce-pierre oder Passe-pierre.

Ist etwan eines Fusses hoch, und breitet sich weit aus. Die Blätter sind schmal, und dick, in drey Theile zerspalten, als wie an der grössern Sorte, jedoch ein wenig breiter, von Farbe braungrün, und an Geschmack in etwas saltzigt. Die Blüten stehen auf den Spitzen der Zweige, als wie an der andern Art, wie gelbe Kronen und Umbellen. Es wächst an den Klippen in warmen Ländern, unfern von der See: und kommet zwischen den Ritzen der Steine heraus, so daß es scheinet, es habe dieselbigen gemachet; deshalben es auch im frantzösischen Perce pierre, das heist auf teutsch Steinbrech, benennet worden ist. Es wird gekochet, wann es noch in seiner besten Kraft ist, und mit Eßig eingelegt, und also aufbehalten, damit es im Winter an Statt des Salates möge gegessen werden.

Das, eine, wie das andere, führet viel Saltz, Oel und phlegma.

Sie eröffnen, insonderheit die grosse, sind gut zum Sand und Gries, zertheilen den Stein in den Nieren und in der Blase, treiben den Urin und bey den Weibspersonen die Zeit.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 364-365.
Lizenz:
Faksimiles:
364 | 365
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika