Cuculus

[372] Cuculus.

Cuculus, frantzösisch, Coucou, teutsch, Guckguck, ist ein gefreßiger, nach Fleisch begieriger Vogel, der einige Gleichheit mit dem Sperber hat. Im Sommer hält er sich auf den Bäumen auf, auf den Steinen und an dem Ufer der Flüsse: im Winter verbirgt er sich unter der Erde, in den Steinklüfften, und unter den Baumwurtzeln, da mauset er sich und ändert sein Gefieder im Frühlinge. Er ernähret sich mit Aas, mit kleinen Vögeln, mit Raupen, Fliegen und mit Früchten. Sein Ruff ist insgemeine Guckguck, daher ihm auch sein Name worden. Es giebet seiner zwey Arten, grosse und kleine, die aber allein durch die Grösse von einander unterschieden. Seine Jungen, aus dem Neste gehoben, sind gut zu essen: führen viel flüchtiges Saltz und Oel.

Der Guckguck sammt seinen Jungen wird dienlich erachtet wider das schwere Gebrechen, den[372] Stein, nachlassende Fieber und die Colic. Es ist zwar eine Gewohnheit, daß sie zu Asche verbrennet werden, bevor man sie gebrauchen will: allein, diese Weise taugt gar nicht viel; dann, durch das Brennen wird nur der flüchtigste und beste Theil von diesen Thieren weggetrieben. Besser ist, man lasse gute Suppen davon machen, und dieselbigen die Patienten brauchen.

Der Mist des Guckgucks dienet zu Verhütung der Raserey, wann er innerlich gebrauchet wird.

Cuculus, kommt vom griechischen κόκκυξ, das heist soviel als Guckguck.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 372-373.
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