Cyanus

Cyanus.
Cyanus.

[381] Cyanus.

Cyanus, Dod. J.B. Raji. Hist.

Cyanus segetum, C. B.

Lychnis agria & flos frumenti, Brunf.

Cyanus vulgaris, Ad. Lob.

Cyanus minor vulgaris, Lob. Ger. Park.

Baptisecula, Trag.

frantzösisch, Bluet, Blaveole, Aubifoin, Pervole.

teutsch, Kornblume.

Ist ein Gewächse, welches einen Hauffen Stengel treibet, zu anderthalben bis zwey Schuhen hoch, die sind eckigt, hol, wollicht, weißlicht und ästig. Seine Blätter sind länglicht und schmal, tieff eingekerbt, als wie die an dem Pfaffenblatt, rauch und weißlicht grün, Seine Blumen wachsen auf den Spitzen der Zweige, sind groß und breit, schön und gantz rund, bestehen eine jedwede aus einem gantzen Hauffen Blümlein, deren immer eines mehr als das andere zerschnitten ist, und eine schöne, angenehme blaue Farbe haben, bisweilen roth oder weiß, jedoch selten. Diese Blümlein werden von einem kleinen Knopfe oder schupichten Kelche zusammen gehalten. Wann die Blume vergangen ist, so wachsen in eben demselbigen Knopfe ein Hauffen länglichte Samen, deren jeder ein Bürstlein oben auf hat. Die Wurtzel ist holtzigt, dünn und mit einigen Zasern umgeben. Dieses Gewächse wächst in Menge im Getraide: führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz. Die Blume wird zur Artzney gebraucht.

Sie hält an und kühlet, ist gut zu den Gebrechen der Augen. Es wird ein Wasser draus destilliret, das nennen die Frantzosen Eau de Casselunette, welches auf teutsch Wasser zum Brillen brechen heissen möchte, dieweil es das Gesichte schärffet.

[381] Cyanus kommt von cyaneo colore, dieweil die Blume dieses Krautes gemeiniglich blau ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 381-382.
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