Dens Canis

[397] Dens Canis.

Dens canis, frantzösisch, Dent de chien, teutsch, Hundszahn, ist ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet.

Die erste heist

Dens canis, Ges. Hor.

[397] Dens caninus, Dod. Ger.

Dens canis latiore rotundioreque folio, C.B. Pit. Tournef.

Mithridatium Cratevæ, Plinii, Ang. Cæsalp.

Dentali prim. Clus. Pan.

Satyrium quorundam Erythronium bifolium, flore unico radiato albo & purpureo, J. B.

Hermodactylus Mesuæi, folio maculoso, & Dens canis, Ges. Hor.

Dieses treibet insgemeine zwey, bisweilen auch drey Blätter, die liegen auf dem Boden herum, und sehen schier als wie die Blätter der Mayenblumen, sind aber viel dicker und fleischigter, rund und mit grossen weissen Flecken gezeichnet, auf Purper sich ziehend. Zwischen denenselben erhebet sich ein kleiner Stiel, der Hand hoch, der ist glatt und roth, trägt eine schöne sechsblätterige Blume, deren Blätter länglicht und spitzig sind, die hangen niederwärts, und drehen sich wiederum zurück in die Höhe, sehen bisweilen weiß, bisweilen purperfarbig, und innewendig mit weissen Flecken gezeichnet: in der Mitten haben sie purperfarbige Fäslein oder Stamina. Wann die Blume abgefallen ist, so folget an ihrer statt eine Frucht, die ist fast gantz rund, und hat drey erhabene Ecken, grün und roth gesprengt. Diese Frucht beschliesset in dreyen Fächlein länglicht und gelblichte Samen. Ihre Wurtzel ist länglicht und weiß, fleischig, oben dünner als wie unten, und siehet einiger massen einem Hundszahne gleich: sie stöst einen Hauffen Zäserlein von sich.

Die andere Sorte heist

Dens canis angustiore longiore folio, C. B.

Dens caninus flore albo, angustioribus foliis, Ger. Pit. Tournef.

Erythronium flore albo, angustioribus foliis, Lob. Icon.

Satyrii Erythronii aliud genus, J. B.

Dentali secund. Clus. Pan.

Die ist von der vorhergehenden darinne unterschieden, daß ihre Blätter viel länger und viel schmäler sind; daß ihre Blume insgemein viel grösser ist, und weiß, oder purperfarbig und weiß; wie auch, daß ihre Wurtzel viel dicker ist.

Eine wie die andere wachsen an bergichten Orten, werden auch in den Gärten gezogen. Sie führen viel Oel und phlegma, nicht eben gar viel Sal essentiale.

Die Wurtzeln zertheilen, machen zeitig und erweichen.

Dens canis wird dieses Gewächse genennet, weil seine Wurtzel die Gestalt eines Hundezahnes hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 397-398.
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