Epithymum

Epithymum.
Epithymum.

[429] Epithymum.

Epithymum, Matth. Lac.

Epithymum, sive Cuscuta minor, C. B.

Cassutha minor, Dod.

Cuscuta minor, Pit. Tournef.

frantzösisch, Epithyme.

teutsch, Thymseide.

Ist eine Gattung der Cuscuta, oder ein Gewächse, das aus eitel Faden und Fasen bestehet, die als wie Haar aussehen, von Farbe röthlicht oder braun, und eines ziemlich starcken Geruchs. Es wächst und schlinget sich um allerhand Gewächse: doch wird dasjenige denen übrigen und andern allen vorgezogen, welches auf dem Thymiane wächst, dieweil es dessen Kraft an sich gezogen. Es bringet Blüten und Samen, wie die Cuscuta: und es wird uns aus diesen[429] und ienen warmen Ländern zugeführet, z.E. aus Candien, von Venedig. Das aus Candien zu uns kommt, sind lange Fäden: hingegen das Venedische ist kurtz und kraus. Alle beyde werden zur Artzney gebraucht.

Das Epithymum soll man erwehlen, welches frisch ist, trocken und sauber, von starckem Geruch. Es führet viel Sal essentiale und ziemlich kräftiges Oel.

Es eröffnet, ist gut zur Gicht, laxiret den Leib ein wenig, reiniget das Blut: es wird auch zu solchen Kranckheiten gebrauchet, die von Melancholie herkommen, ingleichen zur Miltzbeschwerung, zur Raude und Krätze, zu den Flüssen, zum Zipperlein; wann es gepülvert gebrauchet wird, oder man hat siedend Wasser darauf giessen lassen.

Das Epithymum, das in unserer Gegend wachsen mag, ist weit so starck nicht, noch so kräftig, als wie das, so in warmen Ländern wächst.

Epithymum kommt von ἐϖὶ, super, auf/ und ϑύμον, thymum, Thymian/ weil dieses Gewächse auf und an dem Thymian hangend befunden wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 429-430.
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