Erysimum

Erysimum.
Erysimum.

[437] Erysimum.

Erysimum vulgare, C.B. Pit. Tournef.

Erysimum Tragi, flosculis luteis juxta muros proveniens, J. B.

Cleome Octavii, Ang.

Heriobotane fœmina, Brunf. 4.

Verbena fœmina & Sinapi, 7. Trag.

Irio sen Erysimum, Adv. Lob. Dod.

frantzösisch, Velar.

teutsch, Dotterkraur, Wegesenff.

Ist ein Kraut, welches einen Stengel treibet auf zwey Fuß hoch, der ist röthlicht, rauch, und stösset etliche Zweige von sich, die sich gar gerne beugen lassen. Die Blätter wachsen Paar und Paar einander gegen über, und sehen den Blättern der Rade, oder vielmehr den Senffblättern gleich, und sind tieff eingeschnitten. Die Blüten sind klein, gelb und in Creutzesform. Wann die vergangen, so folgen schlancke, runde und gerade Schötlein, deren iedes[437] in zwey Fächlein abgetheilet, zarte, runde Samen beschliesset, welche einen brennend-heissen Geschmack haben. Die Wurtzel ist des kleinen Fingers dick, holtzig, weiß und scharff, schmeckt als wie Rüben. Dieses Kraut wächst an steinigen Orten, an den Mauern, an den Gräben, an wüsten und rauhen, feuchten und ungebauten Orten. Es führet viel Sal essentiale und Oel.

Es zertreibet, reiniget, eröffnet, macht auswerffen, und einen leichten Athem: es ist gut zu den Wunden. Der Samen wird zur Engbrüstigkeit gebrauchet, zum Scorbut und zum Stein.

Erysimum kommt von ἐρύιμαι, servo, incolumem præsto, ich erhalte gesund, wegen der Kraft und Tugend dieses Krautes.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 437-438.
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