Guayava

[509] Guayava.

Guayava, Park.

Guayava pomifera Indica, C.B.

Guayava Indica Malifacie, J.B.

Pomifera Indica maliformis, Guayava dicta, Raji Hist.

Ist ein indianischer Baum, auf zwantzig Schuh hoch, und nach Proportion dicke. Sein Stamm ist gerade, hart und ästig. Dessen Rinde ist glatt und gleich, von Farbe röthlichtgrün, eines guten Geruchs und herben Geschmacks. Seine Blätter sind drey Finger lang und anderthalben Finger breit, fleischig und spitzig, ein wenig kraus und voller Adern, braungrün und gleissen, sitzen an kurtzen, dicken Stielen. Zwischen denenselben und den Blättern entspriessen kleine Stiele, darauf stehen Blumen, die so groß sind wie die Quittenblüten, weiß und von gutem Geruch. Darauf folget eine Frucht, welche so groß ist wie ein Apfel, rund und mit einem Krönlein gezieret, wie die Mispel, zu Anfang grün und von harten Geschmack: wann sie aber zeitig wird, so färbet sie sich gelb und bekommt einen lieblichen Geschmack. Inwendig sieht sie weiß oder röthlicht, ist in vier Theil zertheilet, in deren jedem viel Körner oder Samen zu befinden, den Steinen in den Mispeln nicht unähnlich. Seine Wurtzel ist fünff bis sechs Ellen lang, auswendig braunroth, inwendig weiß, voller Saft und lieblich von Geschmack.

Dieser Baum wächset in vielen Landschaften von America und von Ostindien. Wird sein Same in die Erde geleget, so giebet er in drey Jahren einen Baum, der Früchte trägt, und gantzer dreyßig Jahr hernach noch Früchte giebet.

Seine Wurtzeln halten an und werden trefflich gut zur rothen Ruhr gehalten, wie auch zu einer Magenstärckung. Die Blätter sind desgleichen anhaltend gut, zu den Wunden und zertheilen: sie werden zu den Bädern gebraucht.

[509] Die Frucht stärcket den Magen und befördert dessen Dauung.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 509-510.
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