Indicum

[576] Indicum.

Indicum.

Indum.

frantzösisch, Inde.

teutsch, Indigo.

Ist eine Fecula, oder ein dick gemachter Saft, von Farbe blau, oder dunckel Lasurblau; das wird zu uns in Kuchen, oder wie ein Teig aus Westindien gebracht, und aus den Blättern des Anils gezogen, davon an seinem Ort gehandelt worden. Es giebet allerhand Arten desselben: der beste drunter ist und heisset Inde de Serquisse, nach einem Dorffe gleiches Namens, woselbst er verfertiget wird. Man soll ihn erwehlen, wann es feine platte Stücken sind, von gebührender Dicke, nicht eben allzu harte und rein, die auf dem Wasser schwimmen, sich leicht anzünden lassen, blau oder dunckelviolet aussehen, inwendig mit silberweissen Füncklein durchworffen, die auch gar röthlicht scheinen, wann man sie auf dem Nagel reibt.

Inde en marons ist auch noch eine ziemlich gute Sorte, und wird Indigo d'Agra, Indigo von Agra genennet, sieht wie Maronen aus, und hat daher auch seinen Namen überkommen.

Der Inde wird zur Mahlerey gebraucht, gerieben und mit weiß vermischt, und eine blaue Farbe draus gemachet: dann, wann er ungemischt gebrauchet werden solte, würde man gantz schwärtzlicht damit mahlen: er wird auch mit gelb vermenget, und eine grüne Farbe draus gemacht. Die Färber brauchen ihn gleichfalls: desgleichen die Wäscherinnen, dem leinenen Zeuge eine blaulichte Farbe damit zu geben.

Indicum wird diese Farbe genannt, weil sie in Indien bereitet wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 576.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika