Leucoium

[633] Leucoium.

Leucoium incanum majus, C.B. Pit. Tournef.

Leucoium hyemale & diu durans, purpureum roseum, ac etiam album, J.B. Raji Hist.

Leucoium album, sive purpureum, sive violaceum, Ger. emac.

Leucoium simplex sativum diversorum colorum, Park.

Viola candida, Trag.

Viola alba, Lob. Ico.

frantzösisch, Giroflier oder Violier.

teutsch, weiß, roth und purperfarbene Rohrveilgen oder Levcoien.

Ist ein Kraut, das einen Stengel über zwey Schuh hoch treibet, der ist rund und holtzig, in einen Hauffen mit weisser Wolle überzogene Zweige zertheilet, in Gestalt eines Strauches. Die Blätter sind lang und breit, fast wie die Weidenblätter, weiß, weich und wollig. Die Blumen wachsen auf den Spitzen der Zweige, sind schön und lieblich, bestehen iedwede aus vier Blättern, die länglicht sind, und vorne rund, übers Creutz gestellt, von Farbe roth oder purperfarbig, violet oder weiß, oder bunt, eines überaus annehmlichen Geruchs, und stehen in einem länglichten und rauchen Kelche. Wann diese Blume vergangen ist, so folget darauf eine lange, schmale und breite Schote, die ist inwendig in zwey Fach abgetheilt, welche voller Samen stecken, die rund und platt sind, wie mit einem gantz zarten Flügel eingefasset; von röthlicher Farbe und etwas scharffen Geschmack. Die Wurtzeln sind dünne, iedoch holtzig und starck. Dieses Gewächse wird in den Gärten gezogen: führet viel Oel und Sal essentiale.

Die Blumen reinigen, machen dünne, eröffnen, dienen zu Stärckung des Haupts, und der Weiber Reinigung zu befördern.

[633] Leucoium kommt von λευκὸν ῖον, viola alba, eine weisse Veilge. Vielleicht, daß dieser Titel deswegen diesem Gewächse ist gegeben worden, dieweil seine Stengel und Blätter weiß sind; dann die Blumen sind nicht allemahl weiß.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 633-634.
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