Lycopersicon

[671] Lycopersicon.

Lycopersicon, Galeni, Anguillaræ, Pit. Tournef.

Mala aurea odore fœtido, quibusdam Lycopersicon, J. B.

Mala insane, Cæs.

Solanum pomiferum fructu rotundo, C.B. Raji Hist.

Pomum amoris majus fructu rubro, Park.

Poma amoris, Ger.

frantzösisch, Pomme dorée, oder Pomme d'amour.

teutsch, Goldäpfel, Liebesäpfel.

Ist ein Gewächse, das treibet Stengel, zu vier bis fünff Schuh lang, die sind rauch, schwach, inwendig hol, und ästig, beugen und legen sich auf den Boden, und sind mit einem Hauffen Blättern besetzet, die schier als wie die Odermennige zerkerbet sind, am Rande ausgezackt, spitzig und zart, in etwas rauch und bleichgrün. Die Blüten kommen zwischen den Blättern hervor, sind klein, ihrer stehen wol zehen oder zwolffe bey einander, sehen gelb und sitzen auf Stielen, die bey jedweder Blüte einen Knoten haben. Diese Blüten sehen als wie Röslein mit fünff Spitzen aus, und stehen in einem rauchen Kelche, der auch fünffmahl zerkerbet ist. Wann dieselbige vergangen, so folget eine Frucht, die ist so dick als wie ein kleiner Apfel, rund, glatt, wie polirt und gleissend, gantz linde, wann man ihn angreifft, weich und fleischig, gelb und etwas roth, oder gantz und gar roth, gut zu essen, inwendig in einen Hauffen Zellen eingetheilt, darinne die vielen Samen beschlossen liegen, welche gelb und platt sind. Dieses Gewächs hat einen starcken unangenehmen Geruch. Es wird in den Gärten in fett- und feuchten Lande gezogen: führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz.

Die Indianer essen die Frucht mit Saltz, Pfeffer und Oel, als Salat, wie wir die Gurcken zu essen pflegen.

Der Saft von dem Gewächse dient zu Entzündungen der Augen, die Flüsse zu stillen, zu zertheilen, und die Schmertzen zu benehmen, wann er äusserlich gebrauchet wird.

Der Goldapfel wird von den meisten Botanicis unter die Solanumsorten gerechnet. Der Herr Tournefort aber macht ein besonderes Geschlecht daraus, weil seine Frucht in einen Hauffen Zellen oder Fächlein abgetheilet ist, dergleichen an dem Solanum nicht zu befinden.

Lycopersicon kommt von λύχος, Wolff, und περσιχὸς, persica, Pfirsche, als ob es heissen solte Wolffspfirsche.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 671.
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