Melantheria

[714] Melantheria.

Melantheria Dioscoridis, Matth. ist eine mineralische und vitriolische Materie, deren es zwey Sorten giebet. Die erste zeuget sich bey der Einfahrt in die Kupferschachte, und wird daselbst herab genommen. Die andere aber findet sich oben in denenselben Schachten, in einem glatt und gleichen, sauberen Gestein, so eine Farbe als wie Schwefel hat. Dioscorides ziehet die letztere der ersten vor, insonderheit, so sie stracks schwartz wird, wann man sie mit ein wenig Wasser anfeuchtet: er spricht, die Melantheria werde in Cilicien und in vielen andern Ländern mehr gefunden.

Er schreibet ihr eine etzende und corrosivische Wirckung zu. Diese Materie ist uns gantz unbekannt, und viele halten mit Plinio dafür, es sey nichts anders als Chalcitis, welche in dem Schachte allerhand Farben und Figuren angenommen. Ihm sey wie ihm wolle, wir nehmen an ihre Stelle die natürliche Chalcitis.

Melantheria kommt von μέλας, niger, schwartz, weil diese Materie schwartz wird, wann man Wasser drauf schüttet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 714.
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