Nisi

[784] Nisi.

Nisi.

Canna.

Ging-ging.

Gimsim.

Nimging.

Ist ein chinesisch Kraut, welches einen Stengel treibet, etwa des Fusses hoch, der ist so dicke als ein Kornhalm, und träget Blätter, wie Violenkraut. Die Blüten sind zuvörderst rothe Knöpfe, und geben sechs weisse Blätter, wann sie sich aufgethan. Die Wurtzel kommt an Gestalt der Mandragorawurtzel gleich, ist aber um ein gut Theil kleiner, von Farbe weiß, mit kleinen weissen Adern durchzogen, stöst wenig Zasern von sich, schmeckt süsse und ein wenig bitter, unannehmlich. Die Wurtzel wird getreugt und aufgehebt, da sie dann gelbe wird, und der Wurtzel vom weissen Behen gar sehr ähnlich. Sie wird aus Holland überbracht, und soll vor diesem gegen gleich so schwer Gewichte Gold verkauffet worden seyn; anietzo aber ist sie viel wolfeiler und gar nicht mehr so theuer: der Wurm geräth darein, wann sie zu lange aufbehalten wird: in Franckreich siehet man sie wenig. Unterweilen findet sich braungraue drunter,[784] die wird aber nicht so hoch geachtet wie die weisse.

Die Chineser machen eine Panacea und Mittel wider alle ihre Kranckheiten draus: sie reinigt das Geblüt, ersetzet die Lebensgeister, treibet alle böse Feuchtigkeiten, vermittelst der unvermercklichen Ausdünstung aus dem Leibe, widerstehet dem Gift: auf einmahl wird ein Scrupel bis auf ein Paar eingegeben.

Nisi ist ein Japanischer Name.

Gin-ging oder Nimging ist ein chinesisches Wort, welches einen Menschen oder Mann bedeutet. Dieser Name ist der Wurtzel Nisi darum gegeben worden, weil sie wie eines Mannes Schenckel sieht, wann sie noch in der Erde steckt.

Canna ist ein Name bey den Wilden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 784-785.
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