Perca

[853] Perca.

Perca, frantzösisch, Perche, teutsch, Barsch oder Bärsch ist ein Flußfisch, dessen es zwey Arten giebet, eine grosse und eine kleine. Der erste wird genannt Perca fluviatilis major. Der ist einen oder anderthalben Schuh lang, und nach Proportion auch breit, mit kleinen Schupen besetzet, welche sehr vest an seinem Fleische hangen, und welche die Köche nicht gar leicht herunter bringen können. Sein Maul ist klein, und er hat gar keine Zähne. In seinem Kopfe sind unterschiedene kleine Steine zu befinden. Der Leib ist bunt, aschenfarb und schwärtzlicht. Auf dem Rücken ist er mit zwey spitzigen Beinen oder Gräten bewehret, derer Stich gefährlich ist und ungern heilet. Er nähret sich mit kleinen Fischlein.

Der andere heist Perca fluviatilis minor, Kaulbarsch. Der ist viel kleiner, rauh und über und über stachlicht, von Farbe röthlicht und gelblicht, mit harten Schalen besetzet. Er hat gleichergestalt in seinem Kopf unterschiedene kleine Steinlein.

Beyde sind sehr gut zu essen. Die Weiblein tragen eine grosse Menge Eyer bey sich, und gehen gerne nach hellen Wassern.

Die Steine, die in ihren Köpfen zu befinden sind, eröffnen, wann sie zerrieben und wie die Krebssteine eingenommen werden: sie werden wider den Stein und den Gries gebrauchet und auf einmahl ein halber Scrupel bis auf zwey Scrupel eingegeben. Sie werden auch äusserlich zu den Geschwüren des Zahnfleisches und zum Scorbut gebrauchet.

Es giebet auch einen Barsch in der See, lateinisch, Perca marina, teutsch, Seebarsch, genennet: der wächset und wird nicht so groß, als wie der Flußbarsch. Er siehet braunroth oder schwärtzlicht, der Rücken ist mit Spitzen besetzet und mit kleinen Schupen bedecket. Er findet sich gemeiniglich um die Klippen und nähret sich mit kleinen Fischen. Zum essen soll er nicht viel taugen.

Sein Kopf verbrannt ist gut die Wunden rein und trocken zu halten.

Perca kommt von πέρκος, niger, schwartz, weil dieser Fisch mit einigen schwartzen Flecken bezeichnet ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 853.
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