Pistacia

[885] Pistacia.

Pistacia,

Phistaciæ,

Fistici.

frantzösisch, Pistaches.

teutsch, Pistacien, welsche Pimpernüßlein.

Sind Früchte, die so dicke sind und sehen als wie grüne Mandeln: werden aus Persien und Arabien, aus Syrien und Indien zu uns gebracht. Sie wachsen in Trauben Gestalt auf einer Gattung Terpentinbäume, welche genennet wird

Terebinthus Indica Theophrasti, Pistachia, Dioscoridis, Adv. Pit. Tournef.

Pistacia, Ger. J.B. Raji Hist.

Pistacia peregrina fructu racemoso, sive Terbinthus Indica Theophrasti, C. B.

Nux Pistacia, Park.

Dieser Baum trägt Blätter als wie der gemeine Terpentinbaum, sind aber um ein gut Theil grösser, und aderig, bisweilen vorne rundlich, bisweilen spitzig, und stehen ihrer viele an einem langen Stiele, daran am Ende nur ein Blatt zu befinden ist. Die Blüten stehen wie die Träublein, und in denenselben ein Hauffen Zäserlein mit purperfarbenen Zünglein oben auf. Diese lassen aber keine Frucht nach sich, sondern die Früchte wachsen auf solchen Stämmen, die keine Blüten tragen.

Die Pistacien haben eine doppelte Schale: die erste ist zart und grünlicht, mit roth vermischt; die andere ist harte, als wie Holtz, weiß und gar brechlich. Diese umgeben einen Kern, der aussenher grün und roth, inwendig gantz grün ist, süß und lieblich schmecket.

Die Pistacien soll man nehmen, welche frisch, schwer und wichtig sind: sie führen viel Oel, wenig Sal essentiale.

Sie dienen für die Brust, eröffnen, befeuchten, geben gute Kraft: sie stärcken den Magen, und machen Appetit.

Die Zuckerbäcker überziehen die rein gemachten Pistacien mit Zucker, und heissen sie alsdann Pistaches en dragée, überzogene Pistacien, die stärcken das Hertz und schmecken gut.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 885.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika