Sagitta

[980] Sagitta.

Sagitta major, Matth. Dod.

Sagitta aquatica major, C.B.

Sagittaria major, Ger.

Ranunculus palustris folio sagittate, Pit. Tournef.

teutsch, Pfeilkraut.

Ist eine Gattung Wasserhanefuß, oder ein Kraut, das auf drey und vier Schuh hoch wird. Seine Blätter lassen sich insgemeine oben auf dem Wasser sehen, sind schön und glatt, lang und breit, spitzig und voller Adern, schier wie die am Asaro, jedoch viel länger und schmäler, haben eine Gestalt als wie ein Pfeil, und sind mit etlichen dunckeln Flecken gezeichnet, sitzen ein jedwedes auf einem langen Stiele, welcher aus der Wurtzel entspriesset, des kleinen Fingers dick und fast dreyeckigt ist, einen schleimigen, süßlichten Geschmack hat, mit etwas Schärffe begleitet. Es erheben sich auch aus der Wurtzel zwey oder drey Stengel, die werden etwas höher als die Blätter, sind dicke, fast gantz rund, hol und schwammig, tragen auf ihren Spitzen Blüten, die nicht gar groß sind und schön, bestehen jede aus drey weissen Blättern, in Rosenform, und vielen rothen Fäslein in der Mitten. Nach denenselben kommen die kleinen rundlichten Früchte zum Vorschein, die sind so groß wie die Erdbeeren, rauh und röthlicht grün. In einer jeden stecken, wie auf einem Köpflein, viel zarte, spitzige Samen bey einander, die sehen als wie Vogelklauen. Die Wurtzeln sind lang und dicke, schwammige, bleiche Zasern. Dieses Kraut wächst im Morast und Sümpfen, in Seen und Lachen, in den Bächen. Die Blüte lässet sich gemeiniglich im May sehen, und die Frucht im Julius. Sie führet viel phlegma und Oel, wenig Saltz.

Sie kühlet, hält an, macht dicke.

Sagitta, das heist ein Pfeil, ist dieses Kraut darum genennet worden, dieweil sein Blatt als wie ein Pfeil aussieht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 980.
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