Sarcocolla

Sarcocolla.
Sarcocolla.

[1005] Sarcocolla.

Sarcocolla, frantzösisch, Sarcocolle und Collechair, teutsch, Fleischleim, ist ein körnigtes Gummi und eitel gantz kleine Stücklein, die schwammig sind, von Farbe gelblicht und in etwas weiß, sehen aus wie grob zerstossen Gummi oder Weihrauch, schmecken süßlicht und nicht sonderlich. Es wird aus Persien und dem glücklichen Arabien zu uns gebracht: es soll aus einem stachlichten Strauche fliessen, dessen Blätter an Gestalt den Sennesblättern nahe kommen und gelblicht sehen.

Der Fleischleim soll frisch seyn, in gantz kleinen Tropfen, leichte, bleich und leimig, süsse und in etwas bitter, unannehmlich schmecken. Er führet viel Oel und sauer Saltz.

Er hält an, reiniget, macht zeitig, heilt zusammen; er wird auch unter die Augenartzneyen genommen, unter die Pflaster und Salben für die Wunden.

Sarcocolla kommt von σάρξ, caro, Fleisch, und κὸλλα, gluten, Leim; soll soviel heissen als Fleischleim; weil dieses Gummi kan das Fleisch zusammen heilen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1005.
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