Sedum

[1034] Sedum.

Sedum mujus vulgare, C.B.J.B. Pit. Tournef.

Semper vivum majus, Ger. Dod.

frantzösisch, Joubarbe.

teutsch, grosse Hauswurtz, Hauslaub.

Ist ein niedriges Gewächse, welches länglichte, dick und fette, spitzige, fleischig und saftige Blätter treibet, die harte an dem Boden an ihrer Wurtzel veste sitzen, sich weit ausbreiten und als wie eine Rose geben. Aus deren Mitten erhebet sich ein Stengel, etwan des Fusses hoch, und auch wol höher, der ist gerade, ziemlich dicke, und mit Blättern besetzet, die wie die untersten aussehen, nur daß sie spitziger und schmäler sind. Nach der Spitze zu zertheilet sich der Stengel in einige Aestlein, die tragen viel blätterige, purperfarbige Blumen oder Blüten, in Rösleinform. Nach denenselben folgen Früchte, die aus viel kleinen Scheiden oder Hülsen bestehen, welche gleichsam kleine Köpfe formiren, und voll gantz zarter Samen stecken. Die Wurtzel ist klein und zaserig. Dieses Gewächse wächst auf den Mauern und auf den Dächern: es führet viel phlegma und Oel, wenig Saltz.

Es kühlet trefflich, macht dicke, hält an, dient zur Entzündung, die Schmertzen vom Brande, vom Zipperlein, vom Krebs zu lindern.

Sedum kommt her von sedendo, sitzen, weil dieses Gewächse auf den Mauern und auf den Dächern, auf welchen es zu wachsen pfleget, gleichsam zu sitzen scheinet. Oder, à sedando, vom lindern, stillen, weil es die Schmertzen und Entzündungen stillet.

Sempervivum heisset es, dieweil es seine Kraft sowol den Winter, als den Sommer durch behält.

Joubarbe kommt daher, weil es vor diesen Jovis barba ist genennet worden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1034.
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