Sedum

[244] Sedum L. (Mauerpfeffer, Fetthenne), Gattung der Krassulazeen, kahle oder drüsig behaarte, aufrechte oder niederliegende, meist ausdauernde Kräuter mit gegen-, wechsel- oder wirtelständigen, flachen oder zylindrischen, fleischig-saftigen Blättern, gelben, weißen, roten oder blauen Blüten in cymösen Blütenständen und mehrsamigen Balgkapseln. Etwa 140 Arten in den gemäßigtern bis kältern Klimaten der nördlichen (besonders östlichen) Erdhälfte. S. acre L. (Steinpfeffer, gemeiner Mauerpfeffer), mit unten kriechendem Stengel, rundlich-ovalen, angedrückten Blättern und gelben Blüten, wächst an sonnigen Stellen in Europa, Klein- und Nordasien und Nordafrika, ausdauernd. Das frisch scharf pfefferartig schmeckende, die Haut rötende Kraut wurde früher gegen Hautkrankheiten etc. angewendet. Auch von S. album L. (Taubenweizen, weiße Tripmadam), mit walzenförmigen Blättern und weißen Blüten, an sonnigen Stellen auf Mauern, Dächern und Felsen in Europa, Nordafrika und Kleinasien, ausdauernd, wurde früher das frische Kraut arzneilich benutzt. Die zarten Blätter dienen als Salat und in Suppen, weshalb es auch in Gärten kultiviert wird. Dasselbe geschieht mit es. Anacampseros L. (große Gartentripmadam), mit purpurroten oder weißen Blüten, in Süddeutschland, in der Schweiz, Südfrankreich und Oberitalien auf Felsen und Mauern, ausdauernd. Die Stengel dieser Pflanze werden in Spalten der Häuser gesteckt und dienen als Orakel für das Glück und die Lebensdauer junger Ehepaare oder der Familienglieder. S. reflexum L. (Felsenpfeffer, gelbe Tripmadam), mit goldgelben Blüten, an Felsen, Mauern, Ruinen, Ackerrändern, durch fast ganz Europa, ausdauernd, wird hier und da kultiviert und wie S. album benutzt. S. maximum Sut. (S. Telephium L., Schmerwurzel, Geschwulstkraut, Dickblatt, Wundkraut), mit 30–60 cm hohem, aufrechtem Stengel, länglichen oder ovalen, flachen, gezahnten Blattern und weißen oder grünlichgelben, auch roten Blüten, wächst an trockenen, sonnigen Plätzen durch ganz Europa bis Kleinasien und Sibirien, ausdauernd. Wurzel und Kraut wurden früher arzneilich und werden noch jetzt als Hausmittel benutzt. Viele Arten kultiviert man als Zierpflanzen. S. japonicum Sieb, mit blaugrünen, rot gesäumten Blättern und roten Blüten, wird als Ampelpflanze, als Einfassung in Gärten etc. kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 244.
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