Zierpflanzen

[921] Zierpflanzen (hierzu Tafel »Zierpflanzen I und II«), alle Pflanzen, die wegen der Schönheit ihres Habitus, ihrer Blätter (Blattpflanzen) oder Blüten kultiviert werden. In gleichem Sinne spricht man von Ziergehölzen (Ziersträucher) und Ziergräsern. Durch ihren Habitus wirken gewisse große Pflanzen, die oft auch durch schöne Blätter und Blüten ausgezeichnet sind, wie Heracleum giganteum, Rheum officinale, Aruncus silvester, Datura arborea, Eremurus robustus (Tafel I, Fig. 13, 17–20), Gunnera scabra, Macleya cordata, Cannabis indica, Ricinus communis, Canna hybrida, Zea Mais, Nicotiana tabacum und N. affinis (Tafel II, Fig. 2, 4, 9, 10, 13–16). Hierzu gesellen sich die Agaven (Fig. 8) und die Kakteen (Tafel I, Fig. 11), mit denen namentlich Fels- und Steinpartien effektvoll zu bepflanzen sind. Über Blattpflanzen, die gewöhnlich im Zimmer kultiviert werden, von denen aber viele auch im Garten verwendbar sind, s. Blattpflanzen und Zimmerpflanzen. Sehr groß ist die Zahl von Knollen- und Zwiebelgewächsen, von denen viele Iridazeen (Tafel I, Fig. 15; Tafel II, Fig. 5 u. 19) und die Liliazeen (Fig. 22, Tafel I, Fig. 7; Tafel II, Fig. 17 u. 21) sich durch Farbenpracht auszeichnen. Kleinere Z. von gedrungenem Wuchs benutzt man zu Einfassungen, wie Hosta Sieboldi (Tafel II, Fig. 3), andre, durch Blütenreichtum ausgezeichnete, zum Bepflanzen von Steinbeeten. Hierzu eignen sich z. B. neben Rhododendron (Tafel I, Fig. 1) Aster alpinus, Saxifraga cotyledon, Aubrietia deltoidea, Gentiana acaulis (Tafel I, Fig. 2, 3, 6 u. 8), für Gruppen, für die Rabatten und als Vorpflanzen vor Gehölzen verwendet man zur Erzielung schöner Effekte mehrere Primula-Arten, Heuchera sanguinea, Papaver bracteatum (Tafel I, Fig 4, 5, 9 u. 12), Salpiglossis hybrida (Tafel II, Fig. 18) und die größern Gaillardia picta, Saponaria officinalis, Stachys lanata, Delphinium cashmerianum, Lupinus polyphyllus, Monarda didyma (Tafel I, Fig. 7, 10, 14, 16, 21 u. 23), Rudbeckia laciniata, Anemone japonica, Chrysanthemum carinatum, Centaurea macrocephala, Aquilegia hybrida (Tafel II, Fig. 1, 6, 11, 12 u. 20). Vgl. Nees von Esenbeck, Sammlung schön blühender Gewächse (Düsseld. 1830); Reichenbach, Iconographia botanica exotica (Leipz. 1827–30, 3 Bde.) und Flora exotica (das. 1834–1836, 5 Bde.); Vilmorin, Illustrierte Blumengärtnerei (3. Aufl., Berl. 1896); Lehmann, Unsre Gartenzierpflanzen (Zwickau 1907); Stavenhagen, »Blütenpflanzen und Blattgewächse für Gartenausschmückung« (Leipz. 1908); die Literatur bei Dendrologie, Gartenbau, Orchideen, Farne etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 921.
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