Heraclĕum

[182] Heraclĕum L. (Bärenklau, Heilkraut), Gattung der Umbelliferen, große Stauden oder zweijährige Kräuter mit dreilappigen, fiederschnittigen oder zweifach fiederteiligen Blättern mit breiten, gesägten oder eingeschnitten gezahnten Abschnitten, großen, vielstrahligen Dolden, fehlenden oder hinfälligen Hüllen, vielblätterigen Hüllchen, weißen, rötlichen, grünlichen oder hellgelben Blüten und flacher, breitrandiger Frucht. Etwa 60 Arten, in der nördlichen gemäßigten Zone, besonders im Orient, in Sibirien und den Bergländern Indiens. H. sphondylium L. (gemeiner, unechter oder deutscher Bärenklau), 30–60 cm hoch, mit großen, rauhhaarigen, tief fiederspaltigen Blättern, wächst in Mittel- und Nordeuropa, in ganz Nordasien, liefert in den jungen Blättern sehr gutes Futter, auch Gemüse und wurde früher wie die Wurzel arzneilich benutzt. Das grünliche ätherische Öl der Samen enthält vorwiegend Essigsäureoktylester und Kapronsäureoktylester neben andern Estern etc. H. sibiricum L., 2,5–3 m hoch, mit 60 cm langen Wurzelblättern und fast 30 cm im Durchmesser haltenden Dolden, von gleicher Verbreitung wie das vorige, ist als sibirisches Futterkraut kultiviert worden, doch bald wieder verschwunden. Diese, wie auch einige andre Arten, von denen manche riesige Dimensionen erreichen, wie H. pubescens M. B., H. Leichtlini hort., H. eminens hort., werden auf Rasenplätzen als Zierpflanzen von großer architektonischer Schönheit kultiviert.[182]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 182-183.
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