Syringa

[1097] Syringa.

Syringa, Dod.

Syringa alba, sive Philadelphus Athenæi, C.B. Pit. Tournef.

Syringa alba, Ger.

Syringa flore albo, Clus. Hisp. J.B. Raji Hist.

Syringa flore albo simplici, Park.

teutsch, weisse Syringe, spanischer Hollunder.

Ist ein gar schöner Strauch, der sich sehr weit ausbreitet. Seine Stengel und seine Zweige sind durch viel Knoten, wie in Gelenck und Glieder abgetheilt, und mit einer röthlichten oder aschgrauen Schale überzogen, stecken voll weisses, schwammiges Marcks oder Kern. Die Blätter sind länglicht, breit und voller Adern, um Rande gantz zart ausgezackt, spitzig und dem Birnenlaube nicht unähnlich, jedoch viel rauher, stehen einander gegen über und schmecken ein wenig scharff. Die Blüten wachsen auf der Stengel Spitzen, in Form kurtzer Aehren, bestehen insgemeine aus vier spitzigen Blättern, in Rosenform, sehen weiß, haben einen lieblichen, doch ziemlich starcken Geruch. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen ihnen kleine, schwartze und fast gäntzlich runde Früchte, die sitzen sehr veste auf den Kelchen. Eine jede Frucht ist in vier Fächlein abgetheilet, die stecken voller dünner, länglichter Samen. Die Wurtzel ist in einen Hauffen Seitenwurtzeln abgetheilt. Dieser Strauch wird in den Gärten gezielet: er blühet im May oder im Junius: wird aber zur Artzney gar nicht gebraucht.

Syringa kommt von σύριγξ, fistula, Röhrlein, Pfeifflein, dieweil die Zweige dieses Gewächses, wann der Kern heraus gestossen worden, zu kleinen Röhrlein oder Spritzen gebrauchet werden können.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1097.
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