Urina

[1202] Urina.

Urina seu Lotium.

frantzösisch, Urine.

teutsch, Harn, Urin.

Ist eine Feuchtigkeit, die voller flüchtig Saltz welches sie aufgelöset hat, indem sie mit dem Blut ist herum getrieben worden. Den Menschenharn gebrauchen wir gar oft zu der Artzney; und der von einem jungen Menschen ist allen andern vorzuziehen.

Er treibet, machet dünne, zertheilet, reiniget: er hebet die Verstopfung, zerstreuet die Dünste,[1202] lindert und heilet das Podagra, macht einen offenen Leib, vertrocknet die Krätze: er wird innerlich und äusserlich gebraucht. Wann er noch gantz frisch ist, läst man fünff bis sechs Untzen auf einmahl einnehmen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1202-1203.
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