Zedoaria

Zedoaria.
Zedoaria.

[1220] Zedoaria.

Zedoaria, frantzösisch Zedoaire, teutsch, Zittwer, ist eine Wurtzel, deren wir zweyerley zu sehẽ bekommen, die uns getrocknet aus Indien und aus der Insel S. Laurentius, woselbst sie wachsen, zugeführet werden. Diese Wurtzeln sind von unterschiedener Grösse und Farbe, werden jedoch von einem Kraute, Zedura herba genannt, genommen. Dieses Kraut trägt lange, spitzige Blätter, als wie der Ingber, dahero ist es auch Gingembre sauvage genennet worden. Die erste Sorte heist

Zedoaria longa, C.B.

Zedoaria officinarum: Anrabi veterum altera species radice longa, Cord. Hist.

Zaduaria, Ad.

Zedura, vel Zaduar, Ges.

Zeduaria vulgaris, Guil.

frantzösisch, Zedoaire longue.

teutsch, langer Zittwer.

Dieser ist eine lange und des kleinen Fingers dicke Wurtzel, von Farbe weißlicht oder aschenfarben, und von würtzhaftigem Geschmack.

Die andre wird genannt

Zedoaria rotunda, C. B.

Zerumbeth Serapionis, Lob.

Zedoaria loripes, Costæo in Mesuem.

Zærumbethum, Cord. Hist.

frantzösisch, Zedoaire ronde.

teutsch, runder Zittwer.

Der ist eine Wurtzel, in Scheiben zerschnitten und getrocknet, grau von Farbe und würtzhaftig von Geschmack.

Die beyden Wurtzeln sind nur eine in der Erde, der runde Zittwer oder der Zerumbeth ist der obere Theil, oder der Kopf von der Wurtzel, u. der lange der untere.

Man soll den langen Zittwer nehmen, wann er fein völlig ist, schwer und übel zu zerbrechen, nicht wurmstichig, dann diesem Unfall ist er gar sehr unterworffen, u. eines heissen aromatischen Geschmacks, fast als wie Rosmarin.

[1220] Den runden Zittwer oder Zerumbeth soll man erwehlen, welcher schwer, nicht leichtlich zu zerbrechen, nicht wurmfressig und von gewürtzhaftigen Geschmacke ist: er wird weniger zur Artzeney gebraucht, als wie der erste.

Beyde führen viel Saltz und kräftiges Oel.

Sie zertreiben, machen dünne, dienen zur Colic, die von Blähungen entstanden, zur Stärckung des Magens, zu derjenigen Kranckheit, da die Speise unverdauet weggehet, lienteria genannt, wider den Gift, und zur Beförderung der weiblichen Reinigung.

Zedoaria ist ein indianischer Name.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1220-1221.
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