Andere Sinnbilder/ auff die Wappen der Vermählten

[125] Ein Einhorn/ darauff geschrieben: Freyheit.

Carior auro.

Vor Gold geschäzt.


Ein Einhorn mit einem Gold-farbigten Haar-Bande bewunden:

Clarior auro.

In Gold versezt.


Eine in der Lufft mit ausgespanneten Flügeln schwebende weiße Taube:

Intacta libertas.

Was unbeschwungen.


Eine von einem mit Adlers-Federn befiederten Pfeile getroffene/ mit hangenden Flügeln und schwindenden Federn gegen der Erde sinckende Taube:

Lentô consumitur igne.

Wird doch bezwungen.


Ein Schiff welches mitten durch etliche Syrenen mit vollen Segeln durchlaufft:

Odi nec patior moras.

Mein freyer Lauff.


Ein in See-Blumen verwickelter Kahn:

Siste gradum.

Hält sich hier auff.[125]


Ein brennender Balcken/ welcher einen andern mit sich anstecket:

Uror ut uram.

Mein Brand entzündet dich.


Ein Reyger/ welcher mit dem verwundeten Falcken zugleich herab fällt:

Mecum te trahere cum peream libet.

Du stirbst so wohl als ich.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 125-126.
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