Umwechslung aller Dinge

[144] Die Armutt führt den Fried/ und dieser Reichthum ein/

Bey Reichthum pfleget man verschwenderisch zu seyn/

Verschwendung zeucht herbey des Krieges Ungemach/

Dem Kriege folgen Noth und Jammer stetig nach.

Haß/ Leben/ Ruhe gibt Gunst/ Tod und Mühsamkeit/

Es steht und liegt/ was lag und stand vor kurtzer Zeit.

Der vor Gefangne fängt/ der vor Besiegte siegt/

Sieht wie der stoltze Feind zu seinen Füssen liegt.

Es muß das freche Volck den frechen Herren scheuen;

Dem wilden Fürsten muß der wilde Pöfel dräuen.

So kehrt das Schicksal um/ was die geraume Welt/

Was Mensch/ was Stadt und Land an um und in sich hält.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 144.
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