XXXV.

[31] 1. Kehr wieder glück mit freuden,

unnd jag unfall von mir,

Meins schöns lieb mus ich meiden,

und hab auch gros begir,

Zu dienen dir für all auff erd,

wiewol du bist einem andern beschert,

dardurch mir wird mein hertz beschwert.


2. Mein hertz hat gros verlangen,

die zeit so manigfalt,

Ach Gott möcht ich erlangen,

das ich jr freundlich gestalt

Möcht sehen an ein kleine zeit,

auff erden mir nichts mehr freude geit,

wo sie mir jetzund hilfft aus leid.


3. Ob du bist hart verstricket,

das las nicht schaden mir,

Wer weis ob es sich schicket,

das ich hertz lieb bei dir

Möcht sein, und dir kein schaden brecht,[31]

mein hertziges A, nun thu mir recht,

für dich mich nichts erfrewen möcht.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 31-32.
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