Sechste Szene


[35] An dem Tische links sitzen ganz an der Ecke gegen die Mauer Klaus und Mathies, dann in der Reihe herum andere Bauern, an der entgegengesetzten Ecke der alte Brenninger, an anderen Tischen sitzen auch hie und da Gäste. – Veit und Liesel gehen bedienend immer ab und zu. – Eingangs eine kleine Pause. Die Gespräche werden mit halber Stimme geführt.


KLAUS stößt Mathies an. Wos, Nachbor ...?

MATHIES. Sikra hnein! Sakra hnein! Ich hab's aber gleich gsagt – hon ich's nit gleich gsagt? – Wann die Weibsleut dahinterkämmen, wird's a wüste Gschicht![35]

KLAUS. Freilich, hast es gleich gsagt, Nachbar! Ich aber hon's a gleich gsagt! Hon ich's net a g0leich gsagt?

MATHIES. Freilich, all zwei hon mer's gleich gsagt!


Beide senken die Köpfe und seufzen schwer; an den andern Tischen finden die Seufzer ein sich fortpflanzendes Echo.


EINIGE. Alle hon mer's gleich gsagt!


Kleine Pause.


KLAUS hebt den Kopf. Wann nur eine nachgab, daß man sagen könnt, schauts eahm an, der hat a anderne, wie ös seids; müßts auch so sein, wann d' rechte Weiber sein wöllts!

MATHIES. Freilich, freilich! – Wann oane nachgab – –

KLAUS. Moanst, 's gibt oane nach?

MATHIES. Ach beileib!

KLAUS. Freilich nöt!


Wie oben.


EINIGE. Koane gibt nach!


Quelle:
Ludwig Anzengruber: Werke in zwei Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21977, S. 35-36.
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