1.

[5] Nach meiner Lieb viel hundert Knaben trachten,

Allein der, den ich lieb, will mein nicht achten,

Ach weh mir armen Maid, vor Leid muß ich verschmachten.


Jeder begehrt zu mir sich zu verpflichten,

Allein der, den ich lieb, thut mich vernichten,

Ach weh mir armen Maid, was soll ich dann anrichten.


All andre thun mir Gutes viel verjehen,

Allein der, den ich lieb, mag mich nicht sehen,

Ach weh mir armen Maid, wie muß mir dann geschehen.


Von allen keiner mag mir widerstreben,

Allein der, den ich lieb, will sich nicht geben,

Ach weh mir armen Maid, was soll mir dann das Leben.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 5.
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