137. Hexe todtgekeilt.

[118] Nachtwächter Christoph Sternberg in Pölitz erzählt, sein Großvater habe einmal eine Hexe todtgekeilt. Dessen Kuh hat auf dem Schnürbeutel (der ehemaligen Dorfweide) geweidet. Immer, wenn die Frau zum Melken gekommen ist, hat ein ›dreibeint‹ Hexe auf der Kuh gelegen, und ist heruntergesprungen, wenn sie nahe kam. Sie erzählte es ihrem Manne, und der sagte ›Das will ich wohl kriegen.‹ Er hat sich ›Etwas‹ gekauft, hat in einen Süll (Schwelle) ein Loch gebohrt, da hat er ›Etwas‹ hineingethan; dabei hat er aber sehr geschwitzt und dann einen Keil hineingeschoben. Die Thür ist verriegelt gewesen. Flugs ist die Hexe angekommen, mit einem Tuch über den Kopf, es soll des alten Bauern Müller Mutter gewesen sein. Sie hat vor der Thür gestanden und Einlaß begehrt; der ist ihr aber wohlweislich versagt worden. Da ist sie nach Haus gegangen und bald darauf gestorben.


Durch Pogge in Pölitz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 118.
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