263. Die drei grauen Männchen.

[208] Vor etlichen Jahren ging der Schuster Redlin aus Plau frühmorgens mit Schuhwerk nach dem Dorfe Ganzlin. Er geht langsam die Chaussée entlang bis vor das Gehöft Appelburg, wo etwa mannshohe Eichen stehen. Da sieht er auf einem kleinen freien Platze, ungefähr zehn Schritte von der Chaussée, um ein Feuer drei aschgraue Männer mit thurmartigen Mützen sitzen; der in der Mitte hielt einen langen eisernen Stab in der Hand, mit dem er beständig im Feuer rührte. Mit einemmale überkommt ihn ein Grauen, als wenn das Gespenst hinter ihm sei. Von Schweiß triefend, kommt er in Ganzlin an. Bei seiner Rückkehr findet er auf derselben Stelle etwas Asche liegen.


Von einem Seminaristen in Neukloster.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 208-209.
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