934.

[197] Wödendunk, Wodendung (Cicuta virosa). Aus Archiv-Acten theilt mir Beyer Folgendes mit: In einem Hexenprocesse zu Eichhof vom Jahre 1609 bezeichnet die Angeklagte ein Pflaster von ›Wedenduncks-Wurzeln‹ und unbenutztem Wachs als Heilmittel gegen die durch einen Zauberguß bewirkte Lähmung. – Bei Gelegenheit einer Untersuchung, welche auf unmittelbaren Befehl des Herzogs Gustav Adolph im Jahre 1660 über den Aberglauben in Betreff der Walpurgis-Nacht angestellt wurde, versichert eine Hirtenfrau auf Befragen, sie wisse nichts vom ›Bueten des Viehes‹. Wenn das Vieh krank werde, gebe sie ihm ›Tyriack‹, oder wenn es ›Wuedendunck‹ gefressen, süße Milch. – Bei einer anderen Gelegenheit äußert eine der Hexerei angeklagte Frau die Vermuthung, das Vieh ihres Nachbars, das sie durch ihren Teufel umgebracht zu haben beschuldigt ward, möge in der Koppel wohl ›Wodendunck‹ gefressen haben.


Schiller I, 32.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 197.
Lizenz:
Kategorien: