1424.

[284] Am Donnerstag oder Freitag vor Pfingsten ward früher der Pfingstochse feierlich von den Schlächtern durch die Stadt geführt, mit einem Blumenkranz ums Haupt, die Hörner mit Gold- und Silberschaum belegt und mit einer Citrone auf der Spitze, endlich auch der Schwanz mit Blumen und bunten Bändern geschmückt, welche während des Zuges noch durch die Mädchen vermehrt wurden. In Rostock und Güstrow heißt er Pip-Ochse.


Beyer in den Meklenb. Jahrb. 20, 199. Mit diesem am Pfingstsonntage verzehrten Stier bringt Mantzel (Bützow'sche Ruhestunden, Th. 7) das Lümmelbier, wie das Pfingstgelage genannt wurde, in Verbindung. Lümmel ist der Spottname des Stiers.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 284.
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