1606.

[332] Dieben kann man ein Auge ausschmieden lassen. Der des Dinges kundige Schmid muß drei Sonntage Morgens hintereinander ganz frühe, einsam in seiner Werkstätte verschlossen, unter gewissen Ceremonien, nichts als Nägel schmieden. Dann kommt in den Augen des Diebes ein Nagel zum Vorschein, der das Auge wegtreibt. Dabei ist es vorgekommen, daß Eltern dem eigenen Kinde ein Auge haben ausschmieden lassen.


Monatsschrift von und für Meklenburg 1791, S. 439.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 332.
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