Zwölfter Auftritt.

[89] Bartholo. Marzelline. Susanne. Figaro. Friedensrichter.


BARTHOLO zu Figaro. Such' dir Jemanden, der dich an Kindesstatt annimmt. Will ab.

MARZELLINE ihn zurückhaltend. Bartholo, Sie können uns nicht verlassen.

SUSANNE. Lieber, guter Papa, er ist Ihr Sohn.

MARZELLINE. Und was für ein hoffnungsvoller Sohn! Wie begabt und wohlgebildet!

FIGARO. Und wie wohlfeil! Keinen Heller hab' ich euch gekostet!

BARTHOLO. Bis auf die hundert Thaler, die er mir abgenommen.

MARZELLINE ihm schmeichelnd. Wir wollen dich schön pflegen, Papa!

SUSANNE eben so. Dich so lieb haben, Papa!

BARTHOLO nachsprechend. Papa, lieber Papa, guter Papa! Er zieht das Taschentuch. Am Ende bin ich noch ein größerer Narr, als der Friedensrichter und fange an zu heulen wie er. Da Marzelline und Susanne ihn hoffend ansehen. Nichts da, noch hab' ich nicht Ja gesagt. Er blickt umher. Wo ist der Herr Graf geblieben?

FIGARO. Suchen wir ihn auf, um seine Einwilligung zu erzwingen; ein Streich von ihm könnte alles wieder zerstören.[89] Auf, zu ihm! Figaro, Susanne, Marzelline gehen ab, Bartholo mit sich fortreißend.

FRIEDENSRICHTER allein. Noch ein größerer Na-Na-Narr als ich? Wie gro-gro-grob! Dergleichen denkt man wohl, aber man sa..sa..sagt's nicht!


Der Vorhang fällt.


Quelle:
Beaumarchais [Pierre-Augustin Caron de]: Figaro's Hochzeit. Leipzig [o. J.], S. 89-90.
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Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag
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