Siebenter Auftritt.

[99] Graf. Gräfin. Cherubin.


GRAF Figaro nachsehend. Giebt's eine größere Keckheit? Zu Cherubin. Was dich angeht, Duckmäuser, so geh und kleide dich um, sogleich. Und daß ich dir heute nirgends mehr begegne, sonst ...

GRÄFIN. Der Aermste wird sich, so ganz allein während des Festes, langweilen.

CHERUBIN feurig. Ich, mich langweilen? Auf meiner Stirn trag ich das höchste Glück der Erde davon. Er eilt, mit einem glühenden Blick auf die Gräfin, ab.

GRAF. Was meint der Geck mit seinem Glück auf der Stirn?

GRÄFIN verlegen sich fächelnd. Doch wohl seinen Uniformshut. Alles Neue beglückt ja die Kinder. Sie will gehen.

GRAF. Sie bleiben nicht, Gräfin?

GRÄFIN. Ich bin leidend, wie Sie wissen.

GRAF. Nur einen Augenblick, Ihrem Liebling, Susannen, zu Ehren. Hochzeitsmarsch hinter der Scene. Da kommt der Zug. Nehmen wir Platz, um ihn zu empfangen. Er führt die Gräfin in den Vordergrund rechts, wo sich Beide niederlassen.


Quelle:
Beaumarchais [Pierre-Augustin Caron de]: Figaro's Hochzeit. Leipzig [o. J.], S. 99.
Lizenz:
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