Des Narren Regenlied

[23] Regenöde, regenöde

Himmel, Land und See;

Alle Lust ist Last geworden,

Und das Herz thut weh.
[23]

Graugespinstig hält ein Nebel

Alles Sein in Haft,

Weher Mut weint in die Weiten,

Krank ist jede Kraft.


Die Prinzessin sitzt im Turme;

Ihre Harfe klingt,

Und ich hör, wie ihre Seele

Müde Sehnsucht singt.


Regenöde, regenöde

Himmel, Land und See;

Alle Lust ist Last geworden,

Und das Herz thut weh.


Quelle:
Otto Julius Bierbaum: Irrgarten der Liebe. Berlin/Leipzig 1901, S. 23-24.
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Der Neubestellte Irrgarten Der Liebe: Um Etliche Gaenge Und Lauben Vermehrt, Verliebte Launenhafte, Moralische Und Andere Lieder, Gedichte U. Sprueche . Bis 1905. 1 Bis 6 Tausend. (German Edition)