Schneelied zu Weihnachten

[328] Du trittst mich, singt der Schnee,

Mir aber tuts nicht weh:

Ich knirsche nicht, ich singe;

Dein Fuß ist wie der Bogenstrich,

Daß meine Seele klinge.

Hör und verstehe mich –:

Getreten singe ich,

Und nichts als frohe Dinge.[328]

Denn, die getreten sind,

Wissen, es kam ein Kind,

Gar sehr geringe,

In einem Stall zur Welt:

Das hat sein Herz wie ein leuchtendes Licht

In große Finsternis gestellt.


Es wurde zerschlagen. Verloschen ists nicht.

Quelle:
Otto Julius Bierbaum: Gesammelte Werke. Band 1: Gedichte, München 1921, S. 328-329.
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