103. Das weiße Fräulein.

[75] In Wolfs Zeitschrift I. S. 440 von E. Meier mitgetheilt.


Bei Markdorf am Bodensee stand auf einem Hügel in alten Zeiten ein Schloß, von dem noch Spuren zu sehen[75] sind. Da zeigte sich noch vor einigen Jahren ein weißes Fräulein und lief auf dem Walle hin und her und streute, wie wenn der Landmann die Frucht aussät, glänzendes Silbergeld auf den Boden, eine Handvoll nach der andern. Wenn man dann Tags darauf nachsuchte, so hat man wol hie und da noch ein Geldstück gefunden.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 75-76.
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