637a. Der Bethenbrunnen.

[414] Mündlich.


Viel weiß das Volk noch von einem »Bethenbrunnen« im Kloster Reute, der durch der guten Betha Beten entstanden sein soll. Weil man mit zwei Eseln das Wasser so gar weit herholen mußte, so betete die hl. Betha inständig zu Gott: er möchte ihr doch auch einen Brunnen hervorquellen lassen auf des Klosters Grunde. Und so geschah es. Ein Engel offenbarte ihr im Traume, wo man graben sollte. Der Böse war aber so voller Aerger darüber, daß er allemal das bei Nacht wiedereinriß, was bei Tag gegraben ward. Dennoch kam der Brunnen zu Stande und ist noch jezt zu sehen336.

336

Vgl. Beschreibung des O.A. Waldsee von Memminger S. 161. Georg Gaissers Tagebücher bei Mone, Quellens. II. 164b. 166.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 414-415.
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