Sechste Geschichte

[124] Madonna Beritola verliert ihre zwei Söhne, wird dann mit zwei kleinen Rehen auf einer Insel gefunden und geht nach Lunigiana. Hier tritt einer ihrer Söhne bei dem Landesherrn in Dienst, schläft mit dessen Tochter und wird gefangengesetzt. Inzwischen empört sich Sizilien gegen König Karl, der Sohn wird von seiner Mutter erkannt und heiratet die Tochter seines Herrn. Der Bruder findet sich ebenfalls, und beide werden wieder vornehme Leute.


Die Damen und die jungen Männer hatten gleichermaßen über die Abenteuer des Andreuccio gelacht, die Fiammetta erzählt hatte, und Emilia begann, als die Geschichte zu Ende war, auf Befehl der Königin also:

Bitter und beschwerlich sind uns die mannigfachen Launen[124] des Glücks, und wir können nicht von ihnen reden hören, ohne daß unsere Seelen aus dem Schlummer geweckt werden, in den seine Gunst sie versetzt. Deshalb meine ich, daß Glückliche wie Leidende gern solchen Erzählungen lauschen sollten, welche die ersten lehren, auf der Hut zu sein, die letzteren aber trösten. Und so will ich denn, so Erstaunliches auch von meinen Vorgängern gesagt worden ist, euch eine Geschichte erzählen, die nicht minder wahr als rührend ist und in der die Leiden so groß und anhaltend waren, daß ich, wenngleich ihnen ein frohes Ende folgte, mir doch kaum einreden kann, sie seien von dem späteren Glück jemals völlig versüßt worden.

Ihr müßt nämlich wissen, daß nach dem Tode Kaiser Friedrichs des Zweiten Manfred zum König von Sizilien gekrönt ward und daß bei diesem ein Edelmann aus Neapel namens Arrighetto Capece in hohem Ansehen stand. Dieser war mit Beritola Caracciola, einer schönen Neapolitanerin aus guter Familie, verheiratet. Während nun Arrighetto die Regierung der Insel von Manfred anvertraut war, erfuhr er, dieser sei zu Benevent von König Karl besiegt und getötet worden und das ganze Königreich wende sich dem letzteren zu. Da er nun in die unsichere Treue der Sizilianer geringes Vertrauen setzte und dem Feinde seines Fürsten nicht gehorchen wollte, schickte er sich zur Flucht an. Indes bekamen die Sizilianer von seiner Absicht Kunde, setzten ihn und noch viele andere Freunde und Diener König Manfreds fest und lieferten diese und dann auch die Insel selbst dem König Karl aus.

Madonna Beritola wußte in diesem großen Umsturz aller Dinge nicht, was aus Arrighetto geworden war. In steter Furcht und besorgt, daß ihre Ehre gekränkt werden könnte, ließ sie ihr gesamtes Eigentum zurück und floh in schwangerem Zustand mit ihrem etwa achtjährigen Sohn Giuffredi in einem Kahn nach Lipari, wo sie einen zweiten Knaben gebar und diesen Scacciato nannte. Darauf nahm sie eine Amme und bestieg mit allen ein kleines Schiff, um zu ihren Verwandten nach Neapel zurückzukehren. Doch ging es nicht nach ihrem Wunsche. Das Fahrzeug, das nach Neapel bestimmt war, wurde von der Gewalt des Sturmes nach der Insel Ponza getrieben, wo die Schiffer eine kleine Bucht ansteuerten und günstigeres[125] Wetter abwarteten. Frau Beritola ging wie die übrigen an Land und suchte sich einen einsamen und abgelegenen Platz aus, wo sie sich allein niedersetzte und ihren Arrighetto beweinte. So tat sie jeden Tag, und da geschah es denn, daß, als sie einmal ohne Wissen der Matrosen und der andern Reisegefährten sich in ihre Klagen vertieft hatte, eine Galeere voll Korsaren jene überfiel und alle ohne Widerstand gefangen davonführte.

Als Frau Beritola, nachdem sie ihr tägliches Wehklagen beendet hatte, nach ihrer Gewohnheit zum Ufer und zu ihren Kindern zurückkehren wollte, fand sie niemand. Anfangs wunderte sie sich darüber, dann aber ahnte sie plötzlich, was geschehen sein könne, blickte hinaus aufs Meer und sah die Galeere, die sich noch nicht weit entfernt hatte, ihr Schifflein hinter sich herziehen. Da wurde es ihr denn allzu klar, daß sie zu dem Mann nun auch die Kinder verloren habe und hier arm, allein und verlassen zurückgeblieben sei, ohne Hoffnung, jemand der Ihrigen wiederzufinden. Und so fiel sie, laut nach ihrem Gatten und den Kindern rufend, ohnmächtig am Ufer nieder. Niemand war da, der mit frischem Wasser oder anderen Mitteln ihre entschwundenen Kräfte hätte zurückrufen können, und ihre Lebensgeister hatten alle Muße, nach ihrem Gefallen irrend umherzuschweifen. Als aber ihr unglücklicher Leib mit den Tränen und Wehklagen zugleich seine Kräfte wiedergewann, rief sie aufs neue lange nach ihren Kindern und suchte sie in jeder Höhle der Insel. Endlich aber mußte sie selbst einsehen, daß alle ihre Mühe umsonst war, und als die Nacht herankam, begann sie, immer noch von unbestimmter Hoffnung erfüllt, an sich selbst zu denken, verließ das Ufer und barg sich in jener Höhle, wo sie zu weinen gewöhnt war.

Nach einer unter Angst und unsäglichen Tränen verlebten Nacht fühlte sie am andern Morgen, als die Sonne schon seit mehr als drei Stunden am Himmel stand, lebhaften Hunger, zumal sie auch am vorhergehenden Abend nichts genossen hatte, und so machte sie sich daran, einige Kräuter zu suchen. Am Ende dieser kümmerlichen Mahlzeit hing sie weinend mancherlei Gedanken über ihr künftiges Leben nach, und dabei sah sie, ganz in ihrer Nähe, ein Reh in eine Höhle gehen, wieder herauskommen[126] und in den Wald laufen. Das machte Frau Beritola neugierig. Sie stand auf, ging hinein, wo das Reh herausgekommen war, und fand zwei kleine Rehzicklein, die vielleicht erst an diesem Tage geworfen worden waren. Sie fand die beiden Tierchen überaus niedlich und allerliebst, und da ihr die Milch von der kürzlichen Niederkunft her noch nicht versiegt war, hob sie die Kleinen zärtlich empor und legte sie an ihre Brust. Die Tierchen verschmähten diese Wohltat nicht, sondern sogen, wie sie es an ihrer Mutter getan hätten, und machten auch in Zukunft zwischen dieser und der Dame keinen Unterschied. Der Edeldame dagegen war nun, als habe sie an diesem öden Orte einige Gesellschaft gefunden. Sie aß Kräuter, trank Wasser, weinte, sooft sie sich an ihren Gatten, ihre Kinder und ihr früheres Leben erinnerte, wurde allmählich mit dem Muttertier so vertraut wie mit den beiden Kitzlein und beschloß, auf jener Insel zu leben und zu sterben.

So lebte die edle Dame einem wilden Tiere gleich mehrere Monate lang, bis es endlich geschah, daß ein pisanisches Schifflein ebenfalls wegen Unwetters an derselben Stelle landete, wo einst die Dame gelandet war, und mehrere Tage lang dort verweilte. Auf diesem Fahrzeug befand sich ein Edelmann aus dem Geschlecht der Markgrafen von Malespini mit Namen Currado in Gesellschaft seiner tugendhaften und frommen Gemahlin. Sie kamen von einer Wallfahrt, auf der sie alle heiligen Orte des Landes Apulien besucht hatten, und kehrten nun in ihre Heimat zurück. Eines Tages machte sich der Markgraf, um die üble Laune zu vertreiben, mit seiner Gemahlin und einigen Dienern und Hunden nach dem Innern der Insel auf den Weg. Dabei geschah es, daß die Hunde Currados nicht weit von der Stelle, wo Frau Beritola weilte, die zwei kleinen Rehe verfolgten, die inzwischen herangewachsen waren und grasend umherliefen. Die Tiere flohen, von den Hunden gejagt, in die Höhle, in der Frau Beritola sich befand. Diese aber erhob sich, als sie die Kleinen verfolgt sah, nahm einen Stock und vertrieb die Hunde. Darüber kamen Currado und seine Gemahlin, die ihren Hunden nachgingen, hinzu und wunderten sich sehr, als sie Frau Beritola erblickten, die braun und hager und struppig geworden war. Diese aber erstaunte noch mehr über jene.[127] Currado mußte auf ihr Begehren die Hunde zurückrufen; aber erst nach vielen Bitten konnte sie bewogen werden, zu sagen, wer sie sei und was sie dort für ein Leben führe. Als sie ihre ganze Lage und die Schicksale, die sie betroffen, vollständig erzählt und ihren harten Vorsatz kundgetan hatte, weinte Currado vor Mitleid, denn er hatte Arrighetto Capece sehr gut gekannt. Dann suchte er sie mit vielen Worten von einem so grausamen Entschluß abzubringen. Er bot ihr an, sie in ihre Heimat zurückzuführen oder bei sich aufzunehmen, wo sie wie eine Schwester geehrt werden und so lange verweilen solle, bis Gott ihr ein günstigeres Schicksal bereiten werde. Da die Dame diesem Anerbieten nicht nachgab, ließ Currado sie mit seiner Gattin allein und trug dieser auf, sie solle etwas zu essen bringen lassen, die Fremde, die ganz zerlumpt war, in eines ihrer Gewänder kleiden und alles aufbieten, daß sie mit ihnen komme.

Die Edelfrau ließ, nachdem sie noch lange mit Frau Beritola über deren trauriges Geschick geweint hatte, Kleider und Speisen herbeiholen und brachte jene nur mit der größten Mühe dahin, die einen anzunehmen und die andern zu genießen. Endlich bewog sie Frau Beritola, da diese sich weigerte, an einen Ort zu gehen, wo man sie kannte, mit ihnen nach Lunigiana zu reisen. Doch machte Frau Beritola zur Bedingung, daß die beiden Rehlein und deren Mutter, die inzwischen zurückgekommen war und zu nicht geringer Verwunderung der Edelfrau jene geliebkost hatte, sie begleiten dürften. Sobald nun wieder gutes Wetter ward, ging Frau Beritola mit Currado und seiner Gemahlin zu Schiff, und mit ihnen wurden auch das Reh und die beiden Kleinen eingeschifft. Um derentwillen nannte man sie, da die andern ihren wahren Namen nicht kannten, Cavriuola, das ist Reh. Ein günstiger Wind brachte sie schnell zur Mündung der Magra, wo sie ausstiegen und sich nach den Schlössern Currados begaben. Hier lebte dann Frau Beritola in Witwentracht bei Currados Gemahlin wie eine von deren Kammerfrauen, ehrbar, bescheiden und gehorsam, liebte ihre Rehe und sorgte für deren Futter.

Inzwischen waren die Korsaren, die das Schiff in Ponza geraubt und mit allen außer Frau Beritola weggeführt hatten,[128] nach Genua gelangt. Hier war die Beute unter den Eigentümern geteilt worden, und es hatte sich getroffen, daß unter anderen Stücken die Amme der Frau Beritola mit den beiden Kindern einem Herrn Gasparrin d'Oria zugefallen war. Dieser schickte Amme und Kinder in sein Haus, um sie als geringe Diener zu den täglichen Geschäften zu verwenden. Lange weinte die Amme, ebenso über den Verlust ihrer Gebieterin wie über das traurige Los betrübt, zu dem sie mit den beiden Kindern verurteilt war. Endlich sah sie jedoch ein, daß ihre Tränen zu nichts führten, daß sie Magd war und jene Knechte wären und blieben. Ungeachtet ihrer Armut war sie besonnen und verständig, und nachdem sie sich beruhigt hatte, so gut sie es vermochte, überlegte sie, daß den beiden Kindern in dieser Lage ihr Name, wenn er bekannt würde, leicht einmal nachteilig werden könne. Außerdem gab sie die Hoffnung nicht auf, ihr Schicksal werde sich irgendwann einmal ändern, und die Knaben könnten, wenn sie nur am Leben blieben, ihre alte Stellung wiedergewinnen. Aus diesen Gründen beschloß sie, niemand zu offenbaren, wer sie seien, bis eine günstigere Zeit käme. Demzufolge sagte sie allen, von denen sie darum befragt ward, es seien ihre Kinder, und nannte den älteren nicht Giuffredi, sondern Giannotto von Procida, dem jüngeren dagegen glaubte sie seinen Taufnamen lassen zu dürfen. Ferner machte sie dem Giuffredi mit großer Sorgfalt begreiflich, warum sie ihn anders genannt habe und welchen Gefahren er ausgesetzt sein könne, wenn er erkannt würde. Sie begnügte sich nicht, ihm dies einmal zu sagen, sondern schärfte ihm dieselben Lehren oft und vielmals ein. Auch fehlte es dem Kinde nicht an Fassungskraft, und es befolgte genau die Vorschriften der verständigen Amme. So lebten die beiden Knaben, schlecht gekleidet und noch schlechter beschuht, mit ihrer Amme mehrere Jahre lang geduldig im Hause des Herrn Gasparrin, wo sie zu den geringsten Diensten verwendet wurden.

Als indessen Giannotto sechzehn Jahre alt geworden war und edlere Gesinnungen hegte, als sie einem Diener geziemen, verließ er den Dienst des Herrn Gasparrin und schiffte sich, seiner niedrigen und knechtischen Lage überdrüssig, auf einer Galeere ein, die nach Alexandrien bestimmt war. So besuchte er[129] verschiedene Länder und konnte es darum doch nicht weiterbringen. Drei oder vier Jahre verstrichen, seit er Herrn Gasparrin verlassen hatte, und er wuchs inzwischen zu einem stattlichen und wohlgebildeten Manne heran; auch erfuhr er, sein Vater, den er tot geglaubt hatte, lebe noch im Kerker, von König Karl gefesselt und bewacht. Da gelangte er endlich auf seinen unsteten Irrfahrten, an seinem Glück fast verzweifelnd, nach Lunigiana, und der Zufall wollte es, daß er in den Dienst Currado Malespinas trat und durch sein Geschick und gutes Benehmen sich dessen Zufriedenheit erwarb. Ob er nun gleich seine Mutter, die mit der Gemahlin des Currado zusammen wohnte, einige Male zu sehen bekam, so erkannten beide einander doch nicht, so sehr hatte das Alter beide seit der Zeit, wo sie sich zum letztenmal gesehen hatten, verändert.

Während Giannotto in Currados Diensten stand, kehrte eine Tochter des letzteren mit Namen Spina, die durch den Tod ihres Mannes, eines Niccolo von Grignano, zur Witwe geworden war, in das Haus ihres Vaters zurück. Sie war schön und liebenswürdig und so jung, daß sie wenig über sechzehn Jahre zählte, und da geschah es, daß sowohl sie auf den Giannotto als auch er auf sie ein Auge warf und beide sich auf das glühendste ineinander verliebten. Diese Liebe blieb nicht lange unbefriedigt, und der vertraute Umgang beider hatte bereits mehrere Monate gedauert, ehe jemand etwas davon ahnte. Doch wurden die Liebenden dadurch allzu sicher und benahmen sich unvorsichtiger, als es sich bei solchen Dingen ziemt. So entfernte sich denn eines Tages die junge Witwe mit Giannotto, während man in einem schönen und dicht verwachsenen Gehölz lustwandeln ging, weit von der übrigen Gesellschaft, und als beide den übrigen weit genug vorangeeilt zu sein glaubten, ließen sie sich an einer rings von Bäumen umschlossenen Stelle zwischen Kräutern und Blumen nieder und begannen einander die höchsten Freuden der Liebe zu gewähren. Obgleich sie nun schon eine lange Zeit also geruht hatten, ließ die Lust, die sie empfanden, sie dennoch die Zeit für äußerst kurz halten, und so begab es sich, daß sie zuerst von Spinas Mutter und dann von Currado überrascht wurden.

Tief gekränkt durch das, was er gesehen hatte, ließ Currado,[130] ohne ein Wort zu sagen, die beiden Schuldigen von drei Dienern ergreifen und gebunden auf eine seiner Burgen führen. Von Zorn und Unmut übermannt, hatte er im Sinne, sie eines schmählichen Todes sterben zu lassen. Obgleich auch Spinas Mutter über den Fehltritt ihrer Tochter sehr aufgebracht war und die grausamste Züchtigung derselben nicht für zu hart hielt, konnte sie dennoch nicht ertragen, was sie nach einigen Worten Currados als dessen Absicht erriet. So folgte sie denn eilig dem erzürnten Gemahle nach und bat ihn, sich in seinem Alter nicht im Jähzorn zum Mörder seiner Tochter zu machen und seine Hände nicht mit dem Blut eines seiner Diener zu besudeln, sondern seinem Zorn auf andere Art Genüge zu tun, indem er sie zum Beispiel beide gefangensetzen ließe, daß sie im Kerker und im Elend ihren Fehltritt beweinen könnten. Mit diesen und mit vielen anderen Worten redete die fromme Dame ihm so lange zu, daß er den Vorsatz, sie zu töten, fallen ließ und statt dessen befahl, daß sie an verschiedenen Orten eingekerkert, sorgsam bewacht und so lange bei wenig Speise und viel Ungemach gehalten werden sollten, bis er anders über sie verfügte. Was für ein Leben die beiden jungen Leute in der Gefangenschaft unter fortwährenden Tränen und bei längerem Fasten, als ihnen lieb war, führten, kann sich jeder denken.

Während nun Giannotto und Spina so traurige Tage verlebten und schon ein ganzes Jahr vergangen war, ohne daß Currado sich ihrer erbarmt hätte, geschah es, daß König Peter von Aragonien durch Einverständnis mit Herrn Johann von Procida die Insel Sizilien aufwiegelte und dem König Karl entriß, worüber Currado, als eifriger Gibelline, seine Freude durch Festlichkeiten bezeigte. Dadurch erfuhr auch Giannotto von einem der Leute, die ihn zu bewachen hatten, etwas von dem Ereignis, und als er es hörte, seufzte er laut auf und sagte: »Gerechter Gott, nun sind es vierzehn Jahre, daß ich in der Welt umherirre und auf nichts anderes warte als eben darauf, und jetzt, wo es geschehen ist, muß ich im Gefängnis sitzen und darf nicht hoffen, vor meinem Tode wieder herauszukommen.« »Nun«, sagte der Gefangenenwärter, »was geht es dich denn an, was die großen Könige tun? Was hattest du denn in Sizilien zu schaffen?« Giannotto erwiderte ihm: »Mir ist, als[131] wollte mein Herz zerspringen, wenn ich daran denke, was mein Vater dort zu sagen hatte. Denn so klein ich auch noch war, als ich von dort entfliehen mußte, so erinnere ich mich doch noch, gesehen zu haben, wie er zu König Manfreds Zeit über die ganze Insel zu befehlen hatte.« »Und wer war denn dein Vater?« entgegnete der Schließer. »Meinen Vater«, sagte jener, »brauche ich jetzt nicht mehr zu verhehlen, da die Gefahr, in die zu kommen ich fürchtete, wenn ich ihn entdeckte, mich nun ohne das betroffen hat. Er hieß und heißt, wenn anders er noch am Leben ist, Arrighetto Capece, und ich nenne mich nicht Giannotto sondern Giuffredi. Es gibt keinen Zweifel, daß ich, wenn ich hier heraus und nach Sizilien kommen könnte, dort eine der höchsten Stellen einnähme.« Der Schließer ließ sich auf weiter nichts ein, sondern berichtete, sobald er Zeit dazu fand, das ganze Gespräch dem Currado. Zwar tat dieser dem Gefangenenwärter gegenüber, als ob der Bericht ihm gleichgültig wäre, doch ging er sogleich zu Frau Beritola und fragte sie freundlich, ob sie vielleicht von Arrighetto einen Sohn namens Giuffredi gehabt habe. Weinend antwortete die Dame, daß der älteste ihrer beiden Söhne, wenn er noch am Leben wäre, so hieße und etwa zweiundzwanzig Jahre alt wäre.

Als Currado dies vernahm, kam er zu der Überzeugung, der Gefangene sei es wirklich, und es kam ihm der Gedanke, daß er, wenn es sich so verhalte, zu gleicher Zeit ein großes Werk der Barmherzigkeit tun und seine und seiner Tochter Schande tilgen könne, wenn er diese jenem zur Frau gäbe. Aus diesem Grunde ließ er Giannotto heimlich zu sich rufen und befragte ihn genau über sein vergangenes Leben, und da er auch hierbei mancherlei deutliche Beweise fand, daß jener wirklich Giuffredi, der Sohn des Arrighetto Capece sei, sagte er zu ihm: »Giannotto, du weißt selbst, welche und eine wie schwere Beleidigung du mir in meiner eigenen Tochter angetan hast, während es dir, den ich freundlich und gut behandelte, als einem Diener geziemte, meine Ehre und die Ehre alles dessen, was mir gehört, aufrechtzuerhalten und zu befördern. Wahrlich, viele hätten, wenn du ihnen getan hättest, was du mir getan hast, dich eines schmählichen Todes sterben lassen; doch gab mein[132] Mitleid das nicht zu. Weil du nun aber wirklich, so wie du mir sagst, eines edlen Vaters und einer edlen Mutter Sohn bist, so bin ich, wenn du selber es auch willst, geneigt, deinem Leiden ein Ende zu machen, dich aus dem Elend der Gefangenschaft zu befreien und deine und meine Ehre in gebührender Weise wiederherzustellen. Spina, zu der du eine liebevolle, obwohl für dich und sie ungeziemende Neigung hegtest, ist, wie du weißt, Witwe. Ihre Mitgift ist bedeutend und sicher. Wie ihre Sitten, wer Vater und Mutter sind, ist dir bekannt, und in welcher Lage du selbst dich jetzt befindest, darüber brauche ich kein Wort zu verlieren. Wenn es dir also recht ist, so bin ich bereit, dir Spina, die in Unehren deine Geliebte war, in Ehren zur Gattin zu geben. Dann magst du wie mein eigener Sohn hier am Orte mit ihr und mit mir so lange weilen, wie es dir gefallen wird.«

Giannottos Leib war in der Gefangenschaft abgemagert, seine angeborene adelige Gesinnung aber war in nichts geschwächt worden, und ebenso unversehrt hatte sich in ihm auch die Liebe zu seiner Dame erhalten. Obgleich er also auf das lebhafteste das begehrte, was Currado ihm anbot, und obgleich er sich in dessen Gewalt befand, so milderte er doch keineswegs die Worte, die sein adeliger Stolz ihm eingab. »Currado«, erwiderte er, »ich habe weder deinem Leben noch dem, was dir gehört, aus Ehrgeiz, Geldgier oder irgendeinem anderen Grund verräterisch nachgestellt. Deine Tochter liebte ich, liebe sie und werde sie immerdar lieben, weil ich sie meiner Liebe wert halte. Und wenn ich nach der Meinung der großen Menge die Ehrbarkeit gegen sie verletzt habe, so habe ich eine Sünde begangen, die mit der Jugend untrennbar verbunden ist und die nur dann getilgt werden könnte, wenn man zugleich die Jugend vertilgte. Wollten aber die Alten sich daran erinnern, daß auch sie einmal jung waren, und wollten sie an fremde Fehler den Maßstab der eigenen legen und umgekehrt, so gälte diese Sünde nicht für eine so schwere, wie du und manche andere daraus machen. Was ich übrigens getan habe, habe ich als Freund und nicht als Feind getan. Das, was du dich jetzt zu tun erbietest, habe ich immer gewünscht, und hätte ich glauben können, daß es mir gewährt würde, so hätte ich schon vor langer Zeit[133] darum angehalten. Nun aber soll es mir um so werter sein, je weniger Hoffnung dazu vorhanden war. Solltest du aber nicht so gesinnt sein, wie deine Worte mich glauben machen, so nähre mich nicht mit eitler Hoffnung, sondern lasse mich in das Gefängnis zurückführen und dort nach deinem Belieben plagen; denn so lange ich Spina lieben werde, werde ich um ihretwillen auch dich lieben und dich in Ehren halten, was immer du mir auch antun magst.«

Currado verwunderte sich, als er diese Worte vernahm, denn sie bekundeten eine große Seele und eine glühende Liebe, um derentwillen er ihn nur um so lieber gewann, ihn umarmte und küßte. Darauf ließ er, um weiteren Aufschub zu vermeiden, Spina in der Stille herbeiführen. Das Gefängnis hatte sie mager, bleich und schwach gemacht, und sie hatte sich, ebenso wie Giannotto, völlig verändert. Beide vollzogen alsdann mit herzlicher Übereinstimmung in Currados Gegenwart ihre Verlobung nach der bei uns herrschenden Sitte. Einige Tage lang verschwieg Currado das Geschehene vor jedermann und versorgte indessen die Verlobten mit allem, was sie brauchten oder wünschten. Als es ihm endlich Zeit zu sein schien, die Mütter des jungen Paares an dieser Freude teilnehmen zu lassen, rief er seine Gemahlin und die Cavriuola zu sich und sprach zu der letzten: »Was sagtet Ihr wohl dazu, Madonna, wenn ich Euch Euren ältesten Sohn als Gatten einer meiner Töchter überbrächte?« Darauf antwortete Cavriuola: »Nur das eine vermöchte ich darauf zu sagen, daß ich, wenn es möglich wäre, Euch noch größeren Dank zu schulden, als ich ohnehin schulde, Euch noch viel dankbarer sein müßte, weil ich von Euch empfänge, was ich mehr liebe als mich selbst. Und wenn Ihr ihn mir so wiedergäbet, wie Ihr sagt, so fachtet Ihr die längst erloschene Hoffnung in mir zu neuem Leben an.« Und als sie das gesagt hatte, weinte sie und schwieg. Da fragte Currado seine Gemahlin: »Was hieltest du denn davon, Frau, wenn ich dir solch einen Schwiegersohn schenkte?« »Mir«, entgegnete seine Gattin, »wäre nicht nur einer von ihrem Hause, das ein adeliges ist, recht, sondern der Geringste, sobald es Euer Wille wäre.« »Nun denn«, sagte Currado, »so denke ich wohl, daß ich Euch in ein paar Tagen diese Freude machen kann.«[134]

Als er nach einiger Zeit sah, daß die jungen Leute ihr früheres Aussehen wiedergewonnen hatten, hieß Currado sie kostbare Kleider anlegen und fragte Giuffredi: »Könnte es wohl deine Freude noch erhöhen, wenn du deine Mutter hier sähest?« »Es ist wenig glaubhaft«, entgegnete Giuffredi, »daß der Schmerz über ihr Unglück sie am Leben gelassen haben sollte. Wäre es aber dennoch der Fall, so wäre meine Freude groß, zumal ich hauptsächlich durch ihren Rat hoffen könnte, mein Ansehen in Sizilien wiederzugewinnen.« Darauf ließ Currado die beiden Frauen hereinrufen, und diese bezeugten den Neuvermählten die herzlichste Freude, ohne sich jedoch die plötzliche Milde erklären zu können, mit der jener der Spina den Giannotto zum Manne gegeben hatte. Frau Beritola faßte indes, der früheren Reden Currados eingedenk, den Jüngling schnell ins Auge, und eine geheime Kraft weckte in ihr die Erinnerung an die kindlichen Züge des Sohnes, so daß sie ihn wiedererkannte und – ohne weiteren Aufschluß zu erwarten – ihm mit offenen Armen um den Hals fiel. So groß war das Übermaß mütterlicher Liebe und Freude, daß sie kein Wort zu sprechen vermochte, sondern aller Lebenskraft beraubt wie eine Tote an die Brust ihres Sohnes sank. Wohl wunderte sich dieser, daß er sie früher im selben Schlosse oftmals gesehen und nie erkannt haben sollte, doch regte sich schnell in ihm das Blut, das er von ihr empfangen, er schalt sich selbst wegen seiner früheren Sorglosigkeit, umfaßte sie weinend mit seinen Armen und küßte sie auf das zärtlichste. Als Frau Beritola unter dem liebevollen Beistand der Gemahlin Currados und der Spina durch kaltes Wasser und andere Mittel ihre verlorenen Kräfte wiedergefunden hatte, umfaßte sie ihren Sohn unter vielen Tränen und zärtlichen Worten voll mütterlicher Liebe aufs neue und küßte ihn wohl tausendmal. Er aber zeigte ihr in allem die kindlichste Ehrerbietung.

Nachdem sie einander drei- oder viermal voller Zärtlichkeit und Anstand umfangen hatten, nicht ohne teilnehmende Rührung der Umstehenden, erzählten sie sich alles, was ihnen zugestoßen war. Dann aber sagte Giuffredi zu Currado, der einige seiner Freunde schon zu deren großer Befriedigung von dem neuen Bunde benachrichtigt hatte und ein großes, glänzendes[135] Fest veranstaltete: »Currado, Ihr habt mir schon manche Freude gewährt und lange Zeit meine Mutter ehrenvoll beherbergt. Ich bitte Euch nun, daß Ihr, um nichts ungeschehen zu lassen, was Ihr für uns tun könnt, durch die Gegenwart meines Bruders, den, wie ich Euch schon sagte, Herr Gasparrin d'Oria als Diener in seinem Hause hält, nachdem er ihn und mich zur See geraubt hat, meine Mutter und mich erfreuen und mein Hochzeitsfest verherrlichen wollt. Dann aber bitte ich Euch noch, jemand nach Sizilien zu schicken, damit er sich dort genau nach den Verhältnissen und dem Zustand des Landes erkundigt, nachforscht, ob mein Vater Arrighetto tot oder noch am Leben ist, und wenn er noch leben sollte, in was für einer Lage er sich befindet. Über dies alles soll er uns vollständigen Bescheid bringen.« Dem Currado gefiel das Begehren des Giuffredi, und er schickte auf der Stelle zuverlässige Leute nach Genua und nach Sizilien.

Der erste Bote, der nach Genua gesandt war, suchte Herrn Gasparrin auf und bat ihn im Namen Currados inständig, diesem den Scacciato und dessen Amme zuzuschicken, und erzählte dabei der Reihe nach, was Currado für Giuffredi und dessen Mutter bereits getan hatte. Herr Gasparrin war über diese Nachrichten sehr verwundert und sagte darauf: »Gewiß will ich für Currado alles tun, was ihm angenehm sein kann, auch habe ich vor vierzehn Jahren den Knaben, nach dem du fragst, mit seiner Mutter ins Haus bekommen und bin gern bereit, ihm beide zu schicken. Doch sage deinem Herrn in meinem Namen, er möge sich in acht nehmen, daß er den Erzählungen des Giannotto, der sich jetzt Giuffredi nennt, nicht zu viel Glauben beigemessen habe oder noch beimesse, denn der ist viel durchtriebener, als Currado ahnt.« Nach diesen Worten ließ er den Abgesandten ehrenvoll bewirten, zugleich aber berief er heimlich die Amme zu sich und befragte diese sorgfältig über die ganze Angelegenheit. Als jene von dem Aufstand in Sizilien hörte und vernahm, daß Arrighetto noch am Leben sei, entsagte sie der Furcht, die sie bisher gehegt hatte, und erzählte ihm, wie alles zugegangen war und welche Gründe sie so zu handeln bewogen hatten.

Die genaue Übereinstimmung zwischen den Reden der Amme[136] und dem Bericht des Boten machte, daß Herr Gasparrin anfing, der Sache einigen Glauben beizumessen. So prüfte er denn als schlauer Mann die Angelegenheit von allen Seiten, und als er immer neue Beweise für die Wahrheit jener Erzählung fand, schämte er sich wegen der Art, wie er den Knaben behandelt hatte, so sehr, daß er, um es wiedergutzumachen, und weil er die hohe Stellung kannte, die Arrighetto eingenommen hatte und noch einnahm, sein schönes elfjähriges Töchterchen mit einer großen Aussteuer dem Scacciato zur Frau gab. Nachdem zu Ehren jener Verbindung ein glänzendes Fest gefeiert worden war, fuhr er mit dem jungen Mann, mit seiner Tochter, mit dem Boten Currados und mit der Amme auf einer wohlbewaffneten Galeere nach Lerici, wo er von Currado ehrenvoll empfangen und mit seiner ganzen Gesellschaft auf ein nahegelegenes und zu den bevorstehenden Festlichkeiten bereits eingerichtetes Schloß geführt ward. Wie groß die Freude der Mutter war, als sie ihren Sohn wiedersah, wie groß die der beiden Brüder, wie herzlich die beiden Brüder die treue Amme bewillkommneten, wie freudig alle Herrn Gasparrin und seine Tochter begrüßten, wie diese jene, wie endlich alle sich mit Currado, seiner Gemahlin, seinen Kindern und Freunden zusammen erfreuten, läßt sich nicht in Worten ausdrücken. Darum überlasse ich es euch, durch euere Einbildungskraft meine Erzählung zu ergänzen.

Damit jedoch die Freude ganz vollständig würde, ordnete Gott, der freigebige Spender alles Guten, es so an, daß um dieselbe Zeit gute Nachrichten von dem Leben und der glücklichen Lage des Arrighetto Capece anlangten. Denn als bei dem großen Feste die zur Tafel Geladenen, Männer und Frauen, noch bei der ersten Schüssel saßen, kehrte der Bote zurück, der nach Sizilien gereist war. Dieser berichtete unter anderm, daß das Volk, als der Aufstand gegen die Franzosen ausgebrochen war, voller Wut nach dem Gefängnis lief, die Wachen tötete, Arrighetto herausholte und als geschworenen Feind König Karls zu seinem Anführer machte. Unter seinem Befehl waren die Franzosen verjagt und getötet worden. Durch dieses Ereignis war ihm die Gunst König Peters in hohem Grade zuteil geworden. Dieser hatte ihn in alle Besitztümer und Würden wieder[137] eingesetzt, so daß er jetzt in höchstem Ansehen stand. Ihn selbst, fügte der Gesandte hinzu, hatte Arrighetto auf das ehrenvollste empfangen und die größte Freude über seine Gattin und seinen Sohn bezeigt, von denen er seit seiner Gefangennahme nie das mindeste gehört. Auch hatte er ein Schiff und einige Edelleute, die sogleich kämen, mitgesandt, um die Seinigen abzuholen.

Der Gesandte war mit Jubel und allgemeiner Freude empfangen und angehört worden. Nun aber ging Currado mit einigen seinen Freunden eilig den Edelleuten entgegen, die um Frau Beritolas und Giuffredis willen gesandt worden waren, begrüßte sie herzlich und führte sie zu seinem Gastmahl, das noch nicht bis zur Hälfte gediehen war. Das Vergnügen, das die Dame und Giuffredi wie auch alle übrigen empfanden, als diese Gäste eintrafen, hatte nicht seinesgleichen. Sie aber dankten, noch bevor sie sich zu Tische setzten, in Arrighettos Namen, so verbindlich sie nur wußten und konnten, dem Currado und seiner Gemahlin für die Ehre, welche sie der Frau Beritola und seinem Sohne erwiesen, und forderten sie auf, über Arrighetto und alles, was er vermöge, nach Belieben zu verfügen. Dann wandten sie sich auch alle zu Herrn Gasparrin, dessen Verdienste um Scacciato ihnen vorher nicht bekannt gewesen waren, und sagten ihm, sie seien sicher, daß ihm Arrighetto, sobald er erfahren werde, was er für seinen Sohn getan, ebenso herzlich, wenn nicht noch herzlicher dankte. Nun erst nahmen sie an der Festmahlzeit der jungen Bräute und ihrer Verlobten den freudigsten Anteil. Doch dauerten die Festlichkeiten, die Currado zu Ehren seines Schwiegersohnes und seiner übrigen Angehörigen und Freunde veranstaltete, nicht nur diesen, sondern noch viele darauffolgende Tage.

Als sie endlich zu Ende gingen, meinten Frau Beritola und Giuffredi gleich den übrigen, es sei Zeit aufzubrechen. So bestiegen sie unter vielen Tränen des Currado, seiner Gemahlin und des Herrn Gasparrin in Gesellschaft Spinas das Schiff, das ihnen Arrighetto gesandt, und sagten jenen Lebewohl. Ein günstiger Wind brachte sie binnen kurzem nach Sizilien, wo die Gattin, die Söhne und ihre Frauen von Arrighetto mit solcher Glückseligkeit empfangen wurden, daß sie unmöglich zu schildern[138] ist. Dort sollen sie dann noch lange Zeit glücklich und der empfangenen Wohltaten eingedenk in der Gnade Gottes gelebt haben.

Quelle:
Boccaccio, Giovanni: Das Dekameron. München 1964, S. 124-139.
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