Dreiundzwanzigster Auftritt


[212] Ponce, Aquilar.


PONCE. Ich danke dir, Freund, daß du meinen Anfall so gut gewendet hast.[212]

AQUILAR. Deinen Anfall? Du hast einen erschrecklich dummen Anfall.

PONCE. Sei zufrieden, wir kommen so hinein. Das Schicksal hat es gut gewendet – ach, Aquilar, wenn du wüßtest, was ich erfahren habe!

AQUILAR. Ich wundre mich nicht, du hast dich in ein Gemälde verliebt, und könntest über jede Schilderei eifersüchtig werden. Aber auch ich habe etwas Fatales erfahren.

PONCE. Und?

AQUILAR. Es ist ein Arzt im Hause, der wird nun immer nach meiner Wunde sehen wollen, die ich nicht habe.

PONCE. Setze ihm eine Brille mit goldnen Gläsern auf, so sieht er sie nicht.

AQUILAR. Das ist auch keine Kunst, eine Kunst wäre, sie zu sehen; doch man kömmt.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 212-213.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Ponce de Leon
Ponce de Leon
Valeria: Oder Vaterlist, Ein Lustspiel in Fünf Aufzügen (Die Bühnenbearbeitung Des