Biographie

Wilhelm Busch (Photographie um 1880)
Wilhelm Busch (Photographie um 1880)

1832

15. April: Heinrich Christian Wilhelm Busch wird als ältestes von sieben Geschwistern in Wiedensahl – zwischen Stadthagen und Loccum im Königreich Hannover – geboren. Seine Eltern sind der Kaufmann Friedrich Wilhelm Busch und Henriette Dorothee Busch, verwitwete Stümke, geborene Kleine.


1838

April: Einschulung in der Dorfschule in Wiedensahl.


1841

September: Aufgrund des Platzmangels in seinem Elternhaus nach der Geburt seines Bruders Ottos zieht er zu seinem Onkel, dem Pfarrer Georg Kleine, nach Ebergötzen bei Göttingen. Dieser übernimmt seine Ausbildung in Form von Privatunterricht. Busch nimmt erste Zeichenübungen auf.


1846

Busch siedelt mit seinem Onkel nach Lüthorst über.


1847

11. April: Konfirmation in Lüthorst.

29. September: Busch wird an der Polytechnischen Schule zu Hannover aufgenommen, um auf Wunsch seines Vaters Maschinenbau zu studieren.


1851

9. März: Busch bricht sein Studium ab, um sich der Malerei zu widmen.

Juni: Aufnahme des Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie.


1852

Mai: Übersiedlung nach Antwerpen an die Königliche Akademie der schönen Künste.


1853

Busch erkrankt schwer an Typhus und kehrt im Mai nach Wiedensahl in sein Elternhaus zurück. Er sammelt die nächsten Jahre über Märchen, Sagen und Volkslieder. Die Sammlung wird aber erst nach seinem Tod unter dem Titel »Ut ôler welt« (1910) veröffentlicht.


1854

25. November: Er wird in München an der Königlichen Akademie der Künste aufgenommen und tritt dem Künstlerverein »Jung-München« bei.

Während der nächsten Jahre wechselnde Aufenthalte in München, Wiedensahl und Lüthorst.


1859

Aufnahme der Tätigkeit für die »Fliegenden Blätter«, einer humoristischen Wochenschrift in München. Dort und im »Münchener Bilderbogen« erscheinen bis 1871 regelmäßig Beiträge von Busch.


1864

Die »Bilderpossen« erscheinen bei Heinrich Richter in Dresden, haben jedoch keinen Erfolg.


1865

»Max und Moritz« erscheint bei Caspar Braun in München.


1866

Schlaganfall der Mutter


1867

»Hans Huckebein der Unglücksrabe« erscheint in der Zeitschrift »Über Land und Meer«.


1868

Wilhelm Busch zieht zu seinem Bruder Otto nach Frankfurt in die Villa des Bankiers Keßler; Beginn der Freundschaft mit Johanna Keßler und ihren Töchtern Nanda und Letty.

Bis 1872 wechselnde Aufenthalte in Frankfurt, Wiedensahl und Lüthorst.

Tod des Vaters.


1869

April: »Schnurrdiburr oder Die Bienen« erscheint bei Braun & Schneider.


1870

16. Januar: Tod der Mutter.

»Der heilige Antonius von Padua« erscheint bei Moritz Schauenburg. Es kommt zu einem Prozess wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, der 1871 zugunsten des Verlegers ausgeht.


1871

Oktober: Verlagsvertrag mit dem »Jung-Münchener« Freund Otto Bassermann. Buschs Werke erscheinen von nun an in der Friedrich Bassermannschen Verlagsbuchhandlung Heidelberg, später München.


1872

April: »Die Fromme Helene. Bildgeschichte in Versen von Wilhelm Busch« erscheint. Busch verläßt seinen Wohnsitz in Frankfurt und zieht in sein Elternhaus nach Wiedensahl.

Oktober: »Bilder zur Jobsiade«.

November: »Pater Filucius«.


1872 bis 1878

Wilhelm Busch lebt im Wiedensahler Pfarrhaus bei seinem Schwager, dem Pastor Hermann Nöldecke, und seiner Schwester Fanny. Von dort aus unternimmt er zahlreiche Reisen.


1873

Juni: »Der Geburtstag oder Die Partikulisten«.

In der Künstlergesellschaft »Allotria« erste Bekanntschaft mit den Malern Franz von Lenbach und Friedrich von Kaulbach, dem Bildhauer Lorenz Gedon, dem Schriftsteller Paul Lindau und dem Dirigenten Hermann Levi.


1874

April: »Dideldum«.

Ende August: Erste Nikotinvergiftung.

Oktober: »Die Kritik des Herzens«.


1875

Januar: Beginn des Briefwechsels mit der holländischen Schriftstellerin Maria Anderson.

November: »Abenteuer eines Junggesellen«.


1876

Dezember: »Herr und Frau Knopp«.


1877

August: »Julchen«.

Busch richtet sich ein Atelier in München ein. Zerwürfnis mit Johanna Keßler, das 13 Jahre andauert.


1878

Mai: »Die Haarbeutel«. (Heidelberg) erscheint. Bassermann verlegt den Verlagssitz von Heidelberg nach München.

Ende August: Der Schwager Hermann Nöldeke stirbt.


1879

1. März: Umzug in das umgebaute Pfarrwitwenhaus in Wiedensahl.

Mai: Bruder Otto stirbt in Frankfurt.

Juni: »Fipps der Affe«.


1880

März: Neuauflage der »Bilderpossen« bei Bassermann.

Dezember: »Stippstörchen für Äuglein und Öhrchen«.


1881

Frühjahr: Letzter Aufenthalt in München.

Juni: »Der Fuchs. Die Drachen«.

Dezember: Fesstellung eines chronischen Magenleidens.


1882

Juni: »Plisch und Plum«.


1883

Februar: Treffen mit Lorenz Gredon, der im Dezember stirbt.

Juni: »Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter«.


1884

Juni: »Maler Klecksel«, die letzte der großen Bildergeschichten von Busch.


1886

April: Italienreise.

Mai: »Über Wilhelm Busch und seine Bedeutung. Eine lustige Streitschrift« von Eduard Daelen erscheint.

Oktober und Dezember: Selbstbiographische Skizze «Was mich betrifft« erscheint in der »Frankfurter Zeitung«.


1888

8. Mai: Bruder Gustav stirbt.


1891

April: »Eduards Traum«.

August: Durch Vermittlung von Lenbach Versöhnung mit Johanna Keßler, fortan wieder häufiger Kontakt.


1893

Selbstbiographie »Von mir über mich« erscheint in der Jubiläumsausgabe der »Frommen Helene«.


1895

April: »Der Schmetterling«.


1896

Oktober: Abfindungsvertrag mit Bassermann in Höhe von 50.000 Mark.


1898

Wilhelm Busch zieht zusammen mit seiner Schwester im Spätherbst nach Mechtshausen am Harz (bei Seesen) zu seinem Neffen, dem Pastor Otto Nöldeke.


1899

Entstehung zahlreicher Gedichte zu den Sammlungen »Zu guter Letzt« und »Schein und Sein«.


1904

April: »Zu guter Letzt«.


1905

Juni: Otto Nöldeke erhält das Manuskript der Sammlung »Hernach«, die Busch für die Veröffentlichung nach seinem Tod bestimmt hat.


1907

Januar: »An Helene«, gedichtet für die Festausgabe der »Frommen Helene« zum 75. Geburtstag.


1908

8. Januar: Wilhelm Busch stirbt in Mechtshausen, das Begräbnis findet drei Tage später auf dem Dorffriedhof in Mechtshausen statt.

»Hernach« erscheint.


Autor der Biografie: Hans-Jörg Uther

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