[392] Das Häschen saß im Kohl und fraß und war ihm wohl.
Nicht weit auf einem Rasen geht ganz gemütlich grasen
ein Lämmlein weiß und schön.
Da ist der böse Wolf gekommen
Und hat das Lämmlein mitgenommen;
Das Häslein hat's gesehn.[392]
Das Häschen sprang und lief
zum Bauer hin und rief:
»O weh o weh! He, Bauer, he!
Grad ist der böse Wolf gekommen
und hat dein Lämmlein
mitgenommen!«
Da nahm der Bauer Rüppel
den dicken harten Knüppel,[393]
sprach: »Danke, lieber Hase!«
und schlug ihn auf die Nase.
Dann spricht er mit Gekicher:
»Mein Kohl ist sicher!«
Und wer noch fragt,
was dies besagt,
ist offenbar
so klug als wie das
Häschen war.
[394]
Ausgewählte Ausgaben von
Stippstörchen für Aeuglein und Oerchen
|
Buchempfehlung
Der junge Vagabund Florin kann dem Grafen Schwarzenberg während einer Jagd das Leben retten und begleitet ihn als Gast auf sein Schloß. Dort lernt er Juliane, die Tochter des Grafen, kennen, die aber ist mit Eduard von Usingen verlobt. Ob das gut geht?
134 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro