|
[2] 898. An Nanda Keßler
Wiedensahl Januar
1893
Prosit Neujahr!
Ich wünsche Glück und recht viel sogar;
Zuerst der Mama,
Dann Hugo und Nellchen,
Ihren zwei guten Gesellchen,
Und dann auch allen, die sonst noch da!
Und nett war's Bäumche und das Diverse,
Was drum und dran, besonders die Börse,
Das Häkelgebild;
Ich wollt, sie wär immer mit Gold gefüllt.
Und überhaupt,
So weit's erlaubt:
Geld wünsch ich von Herzen Jedermann,
So viel der Esel nur tragen kann.
Hiermit schließt er
Viel 1000 mal grüßt er
Der Onkel Wilhelm.
Buchempfehlung
Nach der Niederlage gegen Frankreich rückt Kleist seine 1808 entstandene Bearbeitung des Hermann-Mythos in den Zusammenhang der damals aktuellen politischen Lage. Seine Version der Varusschlacht, die durchaus als Aufforderung zum Widerstand gegen Frankreich verstanden werden konnte, erschien erst 1821, 10 Jahre nach Kleists Tod.
112 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro