Vierzehnte Szene

[15] Ferdinand. Vorige. Hans und vier Tiroler.


FERDINAND. Schön willkommen beisammen! Es ist geschehen, ich habe nun bei allen Bekannten Abschied genommen, nun geh ich mit leichtem Herzen fort! Vater, Mutter, Ihren Segen –

STABERL. Ich werde meinen auch dazugeben, daß's ausgibt –

REDLICH. Geh her, mein Sohn, laß dich ans Herz drücken; Gott sei mit dir – so wird's dir an nichts fehlen –

THERESE. Führ dich gut auf; ein Geld werd ich dir schon schicken –

STABERL. Das ist der wahre Ton.

REDLICH. Jetzt laß dich umarmen – umarmt ihn alle, meine Freunde! Mach mir Freuden, Ferdinand, mach deinem biedern Namen Ehre –

FERDINAND. Mit ganzem Herzen –

STABERL befühlt Ferdinands Uniform. Das ist ein feines Tuch –

FERDINAND. Wasserdicht!

STABERL. Nun, so brauchen S' kein Parapluie –

REDLICH. Ist's jetzt gefällig – im großen Zimmer ist's aufgedeckt – allons, meine Herren, wir wollen nun gehen. Er eröffnet den Zug mit seinem Sohn und Therese. Alle folgen.

STABERL. Liebes Käthchen, darf der neue Kellermeister seinen Arm anbieten?

KÄTHCHEN hängt sich ein. Mit Vergnügen! Sie beschließen den Zug.


Müller will vortreten.
[15]

STABERL läßt es nicht geschehen. Halt, mein Freund, hier gehe ich voraus. – Ungebetene Gäste gehören hinter die Tür. Alle ab.


Quelle:
Das Wiener Volkstheater in seinen schönsten Stücken. Leipzig 1960, S. 15-16.
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