Elfte Szene

[52] Karl. Käthchen. Vorige.


REDLICH. Hieher, meine Kinder! Lieber Herr Berg, Sie sind bis zu dieser Stunde noch unbelohnt, ich hatte noch nicht Zeit, davon zu reden; ich weiß nun, daß Sie ein hinlängliches Auskommen haben, um eine Frau zu ernähren.

KARL. Ich habe vorderhand einen Gehalt von zweitausend Gulden und bin Sekretär bei dem Grafen von Pfahl!

REDLICH. Zweitausend Gulden sind genug für ein paar genügsame Menschen. Vermehrt sich Ihre Familie, so wird der Schwiegervater etwas beitragen. Lieben Sie meine Tochter recht innig?

THERESE. Kannst du noch fragen?

REDLICH. Still, ich will es von ihm selbst hören.

KARL. Mehr als mich selbst, höher als mein Leben.

REDLICH zu Käthchen. Und du –?

KÄTHCHEN. Ich liebe ihn noch mehr, als er mich liebt.

THERESE. Bst, Kathi, das muß man ja nicht heraussagen.

REDLICH. Nun, so habt euch und heiratet wacker darauf los, damit ich bald Großvater werde. Er gibt sie zusammen.


Quelle:
Das Wiener Volkstheater in seinen schönsten Stücken. Leipzig 1960, S. 52.
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