XLIII.

Von der Bildung, Anzahl und Grösse der Brüste.

[90] Mit den Brüsten pfleger die Natur gleichfals ihr Spielwerk zu treiben; insgemein haben die Weiber zwar nur zwey Brüste, man hat aber auch deren welche gesehen, die mehrere gehabt haben; Blasius hat z.B. deren drey an einer Frau bemerket; Walocus und Borrichius haben eben dieses wahrgenommen. Thomas Bartholinus redet von einer Person, die vier Brüste gehabt hatte. Uebrigens ist auch die Bildung und Grösse dieser Theile in gewissen Landen ganz ungeheuer. Die Weiber auf dem Vorgebirg der guten Hofnung sollen nach dem Bericht der Reisenden, so lange Brüste haben, daß sie selbige über die Schultern werfen. Ich glaube, daß unsere Poeten über dieses Vorgebirg der guten Hofnung in Verlegenheit kommen werden, wie wollen sie die Liebesgötter in solchen Brüsten beherbergen?

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 90-91.
Lizenz: